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Prag: Schreie im Schlaf womöglich Parkinsonvorbote

Prag : Schreie im Schlaf womöglich Parkinsonvorbote

Schreie oder heftige Bewegungen im Schlaf haben nicht immer eine psychische Ursache. Sie könnten Jahre im Voraus auch ein Hinweis auf die neurologische Erkrankung Parkinson sein, erläuterte der Mediziner Prof. Claudio Bassetti von der Berner Universitätsklinik für Neurologie beim Europäischen Neurologenkongress (ENS) in Prag.

Werde Parkinson zum Beispiel aufgrund dieses sogenannten Schenk-Syndroms früh erkannt und rasch therapiert, sei das ein Gewinn an Lebensqualität für die Betroffenen.

Bei gesunden Menschen ist in der REM-Schlafphase die Muskulatur so erschlafft, dass sie die Erlebnisse ihrer Träume nicht körperlich ausdrücken. Beim Schenk-Syndrom ist laut Bassetti diese als physiologische Paralyse bezeichnete Bewegungshemmung im Traumschlaf verloren gegangen, so dass die Betroffenen sich bewegen, schreien, treten und um sich schlagen. Dieser Verlust entspringe einem Prozess im Gehirn, der unter anderem auch für Parkinson typisch sei. Bei vielen Parkinsonpatienten sei das Syndrom in der Nacht aufgetreten, bevor tagsüber parkinsontypische Bewegungsstörungen sichtbar wurden.