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Freiburg: Schnaps als Hausmittel gegen Halsschmerzen ungeeignet

Freiburg : Schnaps als Hausmittel gegen Halsschmerzen ungeeignet

Entzündungen im Rachenraum können sehr schmerzhaft sein. Das Gurgeln mit hochprozentigem Schnaps halten manche Leute für ein geeignetes Hausmittel, um der Infektion schnell den Garaus zu machen.

Doch diese Rosskur verfehlt ihre Wirkung. „Der Desinfektionseffekt von Alkohol wird verkannt. Selbst ein 40-prozentiger Schnaps ist nicht stark genug, um Bakterien auf diese Weise abzutöten”, erläutert Michael Deeg vom Berufsverband der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte.

Durch den Kontakt mit Alkohol würden die entzündeten Schleimhäute lediglich zusätzlich gereizt, was die Beschwerden verschlimmern könne. „Bei einer akuten Infektion im Rachenbereich sollte man lieber mit heilendem Salbei- oder Kamillentee gurgeln”, rät der Mediziner. Auch Salzwasser könne einen Beitrag zur Entzündungsbekämpfung liefern.

Zudem sollten Betroffene sich bei leichtem Halsschmerz schmerzstillende Lutschpastillen aus der Apotheke besorgen. „Solche Bonbons erhält man auch ohne Rezept. Sie betäuben den Rachen ein wenig und sorgen gleichzeitig dafür, dass die Entzündung zurückgeht”, sagt Deeg.

Wer möchte, kann auch ein therapeutisches Schokoladeneis schlecken: „Wenn man Eis isst, wird dadurch der Halsschmerz ebenfalls ein wenig gelindert, außerdem schwellen die Schleimhäute ab.”

In vielen Fällen seien Halsschmerzen harmlos. „Halten die Beschwerden jedoch trotz Gegenmaßnahmen mehr als zwei bis höchstens drei Wochen an, sollte die Ursache dafür von einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt abgeklärt werden”, rät Deeg. So könne Komplikationen vorgebeugt werden.