Düsseldorf : Manche Antidepressiva sind erst nach drei Wochen voll wirksam
Düsseldorf Bei der medikamentösen Therapie von Depressionen sollten Erkrankte und Angehörige in der ersten Zeit besonders aufmerksam sein. Denn manche Psychopharmaka entfalten erst nach bis zu drei Wochen ihre volle Wirksamkeit.
In der Zwischenzeit können sich die depressiven Symptome vorübergehend sogar verstärken. „Erst nach zwei bis drei Wochen schlägt sich der antidepressive Effekt voll nieder”, sagt Martin Haupt von der Deutschen Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie.
Bis zu diesem Zeitpunkt müsse die Wirksamkeit des gewählten Medikaments regelmäßig überprüft und die richtige Dosierung herausgefunden werden.
In den ersten Wochen einer Therapie mit Antidepressiva müssen sich die Patienten deshalb laut Haupt regelmäßigen ärztlichen Untersuchungen unterziehen. Auch Angehörige sollten sich in dieser Zeit verstärkt um die Erkrankten kümmern. Denn bei einem ohnehin unruhigen Patienten könne die Gabe von antriebssteigernden Psychopharmaka zum Beispiel kurzzeitig zu einem verstärkten Lebensüberdruss bis hin zur Suizidgefahr führen, warnt Haupt. In solchen Situationen müssten unter Umständen zusätzlich beruhigende Medikamente eingesetzt oder es müsse ein anderes Antidepressivum verschrieben werden.
Hilfe und Beratung können Angehörige und Betroffene laut Haupt nicht nur bei behandelnden Ärzten finden, sondern auch über regionale Bündnisse gegen Depressionen.