Berlin : Großer Hunger und rote Augen sind Anzeichen für Cannabis-Konsum
Berlin Gerötete Augen und gesteigerter Appetit können bei Jugendlichen ein Zeichen dafür sein, dass sie Haschisch oder Marihuana zu sich nehmen.
Mundtrockenheit lösen Cannabis-Produkte ebenfalls in vielen Fällen aus. „Jugendliche sind unter dem Einfluss von Cannabis auch häufig müde und antriebslos”, sagt Christa Schaff, Vorsitzende des Berufsverbandes für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (BKJPP) in Berlin. Denn die Droge könne die Stimmung in vielfältiger Weise beeinflussen - von Gleichgültigkeit bis hin zu akuten Angstzuständen.
In Deutschland hat den Angaben zufolge etwa ein Drittel der 12- bis 25-Jährigen bereits Erfahrungen mit Cannabis gemacht. Dabei besitzt die Droge laut Schaff ein erhebliches Suchtpotenzial und kann psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen und Psychosen auslösen. „Darüber hinaus begünstigt der Konsum von Cannabis den Einstieg in härtere Drogen wie Heroin oder Kokain, da die Dealer oft auch diese Substanzen verkaufen.”
Große Gefahr besteht, wenn Jugendliche mit Schwierigkeiten und Konflikten überfordert sind und das sogenannte „Kiffen” zum scheinbaren Problemlöser wird. Ganz wichtig ist die Beziehung zu den Eltern: „Denn die Gewissheit, mit allen Problemen zu den Eltern kommen zu können, schafft eine wichtige Vertrauensbasis und schützt Jugendliche vor einer Gefährdung durch Drogen”, erklärt die Expertin.
Der anhaltende Konsum der Drogen beeinträchtigt neben der Gesundheit oft auch die Schul- und Berufsausbildung. Bei Hinweisen auf Canabis-Missbrauch reagieren Eltern und Lehrer daher am besten möglichst schnell und suchen ein Gespräch mit dem Jugendlichen. Konsumiert ein Kind regelmäßig Cannabis oder andere Drogen, sollte laut Schaff außerdem frühzeitig eine Drogenberatungsstelle oder ein Kinder- und Jugendpsychiater aufgesucht werden.