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Düsseldorf: Bei Reisedurchfall braucht es meist keine Antibiotika

Düsseldorf : Bei Reisedurchfall braucht es meist keine Antibiotika

Reisedurchfall erwischt viele Urlauber und kann äußerst lästig sein. Antibiotika zur Behandlung sind aber in den meisten Fällen nicht sinnvoll. Das Centrum für Reisemedizin (CRM) rät zur Zurückhaltung und beruft sich auf eine Studie aus der Fachzeitschrift „Clinical Infectious Diseases”. Demnach erhöht sich durch die Einnahme von Antibiotika das Risiko, dass sich multiresistente Bakterien im Darm ansiedeln.

Laut der Studie kehrt jeder fünfte Tourist aus Ländern mit niedrigen Hygienestandards mit multiresistenten Darmbakterien in die Heimat zurück. Wer unterwegs Durchfall bekam, hatte ein höheres Risiko. Dieses steigerte sich noch einmal, wenn gegen die Beschwerden Antibiotika eingenommen wurden. Gewöhnliche Reisedurchfälle heilten nach kurzer Zeit von allein wieder aus, erklärt das CRM. Erst wenn der Durchfall schleimig-blutig ist oder mit anhaltendem Fieber einhergeht, seien Antibiotika mitunter unvermeidlich. Dann sollte allerdings auch ein Arzt im Urlaubsland aufgesucht werden.

Um Durchfall auf Reisen zu vermeiden, achten Urlauber am besten auf sauberes Trinkwasser und hygienisch einwandfreie Lebensmittel. In vielen Ländern empfiehlt es sich, nur Flaschenwasser zu trinken. Auch regelmäßiges Händewaschen kann Durchfall vorbeugen. Wer doch erwischt wird, sollte viel trinken und die verloren gegangenen Elektrolyte ersetzen, etwa durch Trinkmischungen in Pulverform aus der Apotheke.

(dpa)