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Biallos Ratgeber: Wie ich meine Familie richtig versichere

Biallos Ratgeber : Wie ich meine Familie richtig versichere

Es sind immense Summen, die im Laufe eines Familienlebens zu stemmen sind: Mit diesen drei Policen kann man sich vor Risiken wie Krankheit, Unfall oder Tod absichern.

Familien haben einen immensen Finanzbedarf. Die Absicherung des Einkommens vor Risiken wie Krankheit, Unfall oder Tod ist essentiell. Neben der Krankenversicherung sind drei Versicherungen besonders wichtig:

Berufsunfähigkeitsversicherung: Eine Police ist ein essentieller Baustein in der Vorsorge für alle, die auf ihr Einkommen angewiesen sind, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Entscheidend ist, dass die vereinbarte Rentenhöhe ausreichend hoch ist. „Als Faustregel gilt: 70 bis 80 Prozent des Nettoeinkommens sollte man absichern, Einkünfte aus anderen Quellen wie Kapitalvermögen oder Vermietung und Verpachtung kann man einrechnen“, sagt Versicherungsberater Stefan Albers. Die Laufzeit sollte bis zum Rentenalter gehen, sagt er.

Ein Blick auf die Beitragsstruktur lohnt sich: Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung werden Zahlbeitrag (Nettobetrag) und Tarifbeitrag (Bruttobetrag) ausgewiesen. Der Tarifbeitrag weist den Maximalbeitrag aus, den der Versicherungsnehmer zu bezahlen hat. Da bei den meisten Verträgen jedoch Überschüsse direkt mit der Beitragszahlung verrechnet werden, zahlt der Kunde nur den günstigeren Zahlbeitrag. Erwirtschaftet das Unternehmen nur geringe Überschüsse, kann der Zahlbeitrag über die Laufzeit hinweg jedoch steigen, maximal bis zum Tarifbeitrag.

„Die Differenz zwischen beiden Beiträgen sollte möglichst gering sein“, sagt Albers. Zu den Unternehmen, die ein gutes Brutto-Netto-Verhältnis aufzeigen, gehören die Hannoversche, die Allianz, die Dialog oder die Nürnberger. Nur wenige Unternehmen bieten einen Festbetrag über die gesamte Laufzeit an, dazu gehört die Canada Life. Allerdings sollten sich Versicherungsnehmer nicht nur vom Beitrag locken lassen, wichtiger sind gute Leistungen. So sollte die Rente bereits fließen, wenn der Versicherte voraussichtlich sechs Monate berufsunfähig sein wird.

Risikolebensversicherung: Beide Elternteile benötigen eine Risikolebensversicherung, die jeweils den Tod des Partners finanziell absichert. Ein Paar mit zwei kleinen Kindern sollte pro Police rund 450.000 Euro absichern. Albers rät zu „Überkreuz-Versicherungen“, um Erbschaftssteuer zu umgehen: Derjenige, der finanziell abgesichert werden soll, wird der Versicherungsnehmer, derjenige, dessen Todesfallrisiko versichert werden soll, wird die versicherte Person. Müssen auch Kredittilgungen einer Immobilie abgesichert werden, rät Albers zu einer zweiten Police, deren Versicherungssumme über die Laufzeit hinweg sinkt, je mehr vom Kredit getilgt ist.

Auch hier wird zwischen Zahl- und Tarifbeitrag unterschieden. Eine Police, die rund eine halbe Million Euro absichert, gibt es ab 25 bis 30 Euro im Monat, zum Beispiel bei Cosmos Direkt und Europa. Die Dela bietet mit 28 Euro einen festen Beitragssatz über die gesamte Laufzeit an.

Private Haftpflichtversicherung: Die ist für jeden essentiell, nicht nur für Familien. Sie deckt Schäden, die man anderen aus Versehen zufügt – für diese haftet man mit seinem gesamten Vermögen. Auch hier ist die Deckungssumme entscheidend. Als Minimum gilt heutzutage eine Summe von 15 Millionen Euro, Albers rät sogar zu 50 Millionen Euro oder mehr.

Familien sollten auf spezifische Leistungsdetails achten: Schäden deliktunfähiger Kinder, Internetnutzung, Teilnahme an Sportwettbewerben, Drohnenflug oder die Deckung von Berufspraktika der Kinder können interessante Extras sein. Eine Familienpolice mit großem Leistungsumfang kostet rund 80 Euro im Jahr.

Hier finden Abonnenten unserer Zeitung die ausführliche Langfassung des Biallo-Ratgebers.