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Bonn: Wichtige persönliche Dokumente sollten immer griffbereit sein

Bonn : Wichtige persönliche Dokumente sollten immer griffbereit sein

Jeder Bürger sollte eine Notfallmappe mit den wichtigsten Unterlagen besitzen. Dann kann er im Falle eines Wohnungsbrandes oder anderer Katastrophen schnell darauf zurückgreifen und erspart sich langwierige Wege zu Behörden und Institutionen.

Darauf macht der Verband Wohneigentum aufmerksam. Oft sind wichtige Papiere in verschiedenen Ordnern abgelegt oder gar nur lose in Schubfächern oder Schränken untergebracht. Bei einem Wohnungsbrand oder einer Überschwemmung können so wertvolle Originalbelege zerstört werden, weil sie nicht schnell genug gefunden werden.

Eine Notfallmappe, die es im Internet als Download oder auch bei Kommunen gibt, bringt Ordnung in die persönlichen Unterlagen. Es empfiehlt sich, die Papiere nach verschiedenen Schwerpunkten zu ordnen. Wichtig sind Angaben zu den persönlichen Daten und zu den Personen, die im Notfall zu benachrichtigen sind. Des Weiteren gehören in die Mappe Unterlagen zur Rente, Krankenversicherung, medizinische Daten, Notfall-Ausweise, Organspende-Ausweis sowie Vorsorgevollmacht und Vorsorgeverfügungen.

Ein Bereich ist für Finanzen vorgesehen, zum Beispiel für Bankverbindungen. Dazu gehören aber keinesfalls Passwörter oder PIN-Nummern der Konten. Vorhanden sein sollten Hinweise auf Verbindlichkeiten, bestehende Verträge, Fahrzeuge sowie Fahrzeug- und Verkehrsversicherungen. Sach- und Haftpflichtversicherungen sowie Lebensversicherungen und Unterlagen zur Altersvorsorge müssen ebenfalls komplett enthalten sein.

Hilfreich für die Angehörigen sind ein Merkblatt für eine Krankenhauseinweisung, falls man sich nicht mehr selbst äußern kann, sowie eine Checkliste für den Fall des Todes.

Diese Unterlagen können zur Sicherheit auch eingescannt und im Computer gespeichert werden. Dann ist es aber wichtig, die Daten zusätzlich auf einem externen Datenträger, zum Beispiel einer CD oder einem USB-Stick zu speichern. Dann kommt man auch heran, wenn der Computer Schaden genommen hat.

Nicht in die Notfallmappe gehören wichtige Unterlagen wie Grundbuchauszüge oder Testamente. Die sollten immer extern zum Beispiel bei einem Notar hinterlegt werden.

Die Notfallmappe sollte an einem sicheren Ort in der Wohnung aufbewahrt werden, am besten in einer Kassette aus Metall, die einem Wohnungsbrand standhält. Wer auf Nummer sicher gehen will, bringt sie in einem Bankschließfach unter. Wichtig ist, die Angehörigen zu informieren, wo sie die Unterlagen im Ernstfall finden können.

Wird die Notfallmappe in der Wohnung deponiert, dann am besten an einem Ort, wo sie mit einem Griff bei der Flucht vor einem Brand erreicht werden kann. Viele Menschen haben sie direkt neben dem Bett platziert, um sie im Gefahrenfall schnell zu erreichen. Die Feuerwehr warnt ausdrücklich davor, sich unnötig in Gefahr zu begeben und im Brandfall erst lange nach den Unterlagen zu suchen. Das Wichtigste sind Leben und Gesundheit. Die meisten Papiere lassen sich ohnehin wiederbeschaffen, wenn auch manchmal mit großem Aufwand.

Natürlich muss man wenigstens wissen, bei welcher Versicherung man Verträge abgeschlossen hat. Dann ist eine Wiederbeschaffung der Unterlagen leicht. Die Versicherungsgesellschaften haben Vertragskopien. Bei der Deutschen Rentenversicherung genügt die Angabe der Versicherungsnummer, um die Ansprüche zu rekonstruieren. Die sollte man sich vorher aufschreiben und in die Brieftasche legen. Auch die Finanzämter bieten Kopien der letzten Steuererklärungen an. Und um beim Bürgeramt einen neuen Personalausweis zu beantragen, genügt eine Identitätsprüfung anhand des letzten Ausweisantrages.