Aachen : Leitzins: Auswirkungen auf Häuslebauer
Aachen Am 10. März senkte die Europäische Zentralbank den Leitzins auf den historischen Tiefstand von 0,0 Prozent. Was bedeutet das für die Bauzinsen?
Die anhaltende Niedrigzinspolitik trifft deutsche Sparer hart. Doch für potentielle Immobilienkäufer eröffnet sie ungeahnte Möglichkeiten. Denn langfristig werden die Bauzinsen weiter fallen.
Der Mini-Leitzins macht Häuslebauer glücklich
Aufgrund der Niedrigzinsen wird für viele Verbraucher der Traum vom Eigenheim endlich Realität. Denn niedrige Sollzinsen haben kleine Kreditraten zur Folge. Ein Beispiel: Vor acht Jahren kostete ein 200.000 Euro Baukredit knapp 1.200 Euro im Monat - bei fünf Prozent Sollzinsen und zwei Prozent Tilgung. Derzeit würde die Rate für den gleichen Kredit nur knapp 700 Euro betragen - bei zwei Prozent Sollzinsen und gleicher Tilgungshöhe.
Auswirkungen auf die Bauzinsen
Werden Baukrediten jetzt noch günstiger? Wer sich eine Immobilie anschaffen will, kann sich Zeit lassen. „Es gibt in dem Sinn keinen Automatismus, als dass Banken automatisch sofort ihre Zinsen für Einlagen und Kredite an den EZB Leitzins anpassen. Mittel- bis langfristig ist dies in der Regel aber immer der Fall“, sagt Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING-Diba.
Seit der Leitzinsentscheidung von Mario Draghi, dem Präsidenten der EZB, konnten aufmerksame Sparer teils sogar gestiegene Sollzinsen beobachtet. Beispielsweise erhöhte die Huk-Coburg ihren Bauzins von 1,06 Prozent effektiv auf 1,16 Prozent für die Laufzeit von zehn Jahren - und die Commerzbank steigert ebenfalls um 0,10 Prozentpunkte auf 1,28 Prozent effektiv pro Jahr.