Aachen : Fast unbemerkt die Urlaubskasse füllen
Aachen Der Frühling lässt auf sich warten. Viele trösten sich mit der Vorfreude auf den Sommerurlaub. Das nötige Geld dafür lässt sich fast nebenbei ansparen.
Haben Haushalte ihre Finanzen gut im Griff, dann steht das Girokonto am Monatsende nicht im Minus, sondern weist noch ein kleines Guthaben auf. Das Geld dort stehen zu lassen, lohnt sich jedoch nur selten, denn kaum eine Bank zahlt noch Guthabenzinsen aufs Girokonto. Ausnahmen sind das Girokonto der Hamburger Netbank mit 0,5 Prozent Zinsen und das Girokonto der VW Bank direkt mit 0,25 Prozent. Ist das Girokonto nicht verzinst, lohnt es sich, das Restguthaben vor der nächsten Gehaltszahlung auf ein gut verzinstes Tagesgeldkonto zu überweisen. So entsteht sukzessive eine Geldreserve, etwa für finanzielle Engpässe oder als Rücklage für den nächsten Urlaub.
Früher boten viele Banken das sogenannte Abräumsparen an. Dabei wurde das Restguthaben auf dem Girokonto am Monatsende automatisch auf ein Sparbuch überwiesen. Im Zeitalter von Tagesgeldkonto & Co. ist diese Funktion aus der Mode gekommen. Nur noch wenige Banken bieten diese Möglichkeit an.
Ein Beispiel ist die Postbank: Hier kann man einen bestimmten Sparbeitrag festlegen, oder am Monatsende vom Girokonto auf das Sparkonto überwiesen wird. Möglich ist auch die Festlegung eines bestimmten Sockelbetrags, der zum Ausführungstermin auf dem Girokonto verbleiben soll. Üppig ist die Guthabenverzinsung auf dem Sparkonto allerdings nicht, die Postbank Sparcard verzinst sich aktuell mit 0,7 Prozent. Häufig anzutreffen ist die Abräumfunktion noch bei Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken, Beispiele hierfür sind die Sparkasse Niederbayern Mitte oder der Volksbank Mittleres Erzgebirge. Interessenten sollten sich bei ihrer Bank erkundigen.
Dauerauftrag aufs Tagesgeldkonto
Bietet die eigene Bank keine Abräumfunktion fürs Girokonto, können Sie die Sache selbst in die Hand nehmen. Checken Sie dazu die Kontoauszüge der letzten Monate oder besser des letzten Jahres und ermitteln Sie den geringsten Betrag, der in einem Monat auf dem Girokonto übrig war. Richten Sie einen Dauerauftrag in Höhe dieses Betrags auf Ihr Tagesgeldkonto ein. Dank dieses Sparplans füllt sich das Tagesgeldkonto Stück für Stück fast wie von selbst -; ohne dass Sie dafür große Sparanstrengungen unternehmen müssen. Natürlich können Sie den Kontostand am Monatsende auch jedes Mal aufs Neue prüfen und eine gesonderte Überweisung vornehmen. Doch die Erfahrung zeigt, dass dies häufig vergessen wird und die Überweisung ausbleibt.
Sparpläne vom Girokonto aufs Tagesgeldkonto sind in jeder Hinsicht flexibel. So lässt sich nicht nur der Sparbetrag jederzeit ändern oder aussetzen, auch das Überweisungsintervall ist individuell einstellbar. Sie können monatlich, viertel- oder halbjährlich Geld aufs Tagesgeldkonto überweisen. Positiv: Das Tagesgeldkonto muss nicht bei der gleichen Bank angesiedelt sein wie das eigene Girokonto. Daueraufträge funktionieren auch zu einer anderen Bank, etwa wenn diese höhere Zinsen für Tagesgeld bietet. Über Guthaben auf dem Tagesgeldkonto kann man jederzeit frei verfügen. Das gilt sowohl für eingezahlte Gelder als auch für die Zinsen. Vorteile bringt auch der Zinseszins: Anders als bei Sparbriefen, bei denen die Zinsen in der Regel jährlich ausgeschüttet werden, verbleiben die Zinsen beim Tagesgeld auf dem Konto und werden mitverzinst. Tagesgeldkonten verursachen weder Abschlussgebühren noch laufende Kosten.
Tagesgeld mit hohen Zinsen
Vor allem Direktbanken zeigen sich bei den Zinsen für Tagesgeld nicht kleinlich. Während der Tagesgeld-Index von biallo.de derzeit nur eine Durchschnittsverzinsung von 0,77 Prozent aus rund 130 Tagesgeldangeboten ermittelt, zeigt unser Tagesgeldvergleich, dass Rabo direct (ab 15.4. 1,65 Prozent) und Renault Bank direkt je 1,85 Prozent Zinsen aufs Tagesgeld bieten, Moneyou offeriert 1,75 Prozent. Positiv: Alle drei Anbieter gewähren die Zinsen auch Bestandskunden. VW Bank direkt und Bank of Scotland zahlen je 1,6 Prozent Zinsen, die VW Bank aber nur für Neukunden.