Aachen : Biallos Ratgeber: So können Sie bequem und sicher bezahlen
Aachen Der Onlinehandel boomt: 45 Millionen Menschen haben 2013 in Deutschland Waren und Dienstleistungen für private Zwecke über das Internet gekauft oder bestellt, so das Statistische Bundesamt. Doch wie bezahlen Käufer einfach und sicher? So funktionieren die wichtigsten Systeme:
Kreditkarte: Zahlen per Kreditkarte geht schnell und ist bequem. Der Käufer gibt Kartentyp, Kreditkartennummer, Gültigkeit und Sicherheitsziffern ein — fertig. Nachteil: Sollte die bestellte Ware nicht oder fehlerhaft ankommen, müssen Käufer ihrem Geld möglicherweise hinterherlaufen. Außerdem geben sie ihre Kreditkartendaten preis. Geraten sie in falsche Hände, können Ganoven damit bequem einkaufen gehen. Bei Kreditkartenmissbrauch kann die Bank bis zu 150 Euro Selbstbeteiligung fordern, bei grober Fahrlässigkeit haften Kunden sogar noch höher. Einige Anbieter setzen auf weitere Sicherheitssysteme wie Verified by Visa oder den Securecode, bei denen der Käufer ein zusätzliches Passwort oder eine Tan eingeben muss. „Grundsätzlich ist diese zusätzliche Sicherheitsabfrage zu begrüßen“, sagt Kathrin Körber von der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Allerdings bestehe auch hier die Gefahr eines Missbrauchs, wenn sich ein Trojaner auf dem Computer eingeschlichen hat.
Vorkasse: Wer den Rechnungsbetrag vorab an den Verkäufer überweist, muss keine Kontodaten im Internet angeben. Allerdings besteht auch hier keine Möglichkeit, das Geld zurückbuchen zu lassen. Zudem wird der Händler die Ware erst losschicken, wenn das Geld eingegangen ist. Schneller geht dies beispielsweise per Sofortüberweisung über das Unternehmen Sofort AG, jedoch müssen Nutzer hier ihre Online-Banking-Daten im Netz eingeben.
Online-Bezahlsysteme: Flottes Zahlen ermöglichen auch Ebay-Tochter Paypal oder Telekom-Tochter Clickandbuy. Verbraucher eröffnen ein Nutzerkonto, über das sie fortan Einkäufe bezahlen. Konto- oder Kreditkartennummer müssen sie Händlern künftig nicht mehr mitteilen. Nutzer können ihr Konto entweder vorab per Überweisung aufladen oder sie zahlen per Lastschrift oder Kreditkarte. Zahlungen werden sofort ausgeführt. Je nach Anbieter sollen Käuferschutzprogramme im Betrugsfall helfen.
Nachnahme: Geld gegen Ware — das klingt fair. Hierfür fallen allerdings Kosten an, für die man weniger Sicherheit erhält, als viele meinen. Denn was in dem Paket drin ist und ob die Ware hält, was der Händler versprochen hat, kann der Kunde an der Haustür noch nicht beurteilen.
Lastschrift: Klarer Pluspunkt, wenn der Händler den Rechnungsbetrag vom Girokonto einzieht: Verbraucher können das Geld innerhalb von acht Wochen durch ihre Bank zurückbuchen lassen. Wermutstropfen: Sie müssen ihre Kontodaten im Internet nennen.
Rechnung: Der Klassiker der Zahlarten vereint die Vorteile, dass Kunden weder Kontoinformationen im Netz preisgeben, noch in Vorleistung treten müssen. Außerdem kann die bestellte Ware gleich in die Post gehen. Doch nicht jeder Händler lässt sich hierauf ein, schließlich trägt er das Risiko, hinter seinem Geld herlaufen zu müssen. Manchmal dürfen auch nur Stammkunden per Rechnung zahlen — oder der Händler prüft vorab die Bonität des Kunden.
Selbst für Sicherheit sorgen: Sobald Sie Daten im Internet eingeben, sollten Sie darauf achten, dass diese verschlüsselt übertragen werden. Das erkennt man am „s“ hinter dem „http“ sowie am geschlossenen Vorhängeschloss vor der Internetadresse. Passwörter sollten mindestens zwölf Zeichen umfassen und aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen. Außerdem sollte aktuelle Virensoftware selbstverständlich sein.