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Berlin: Altersvorsorgefonds: Langfristige Rendite für das Alter

Berlin : Altersvorsorgefonds: Langfristige Rendite für das Alter

Altersvorsorgefonds gehören zu den jüngeren Produkten der Altersvorsorge. Erst seit dem April 1998 ist es in Deutschland zugelassen. Umgangssprachlich werden diese Fonds oftmals auch als AS-Fonds bezeichnet. Dabei steht die Abkürzung für Altersvorsorge-Sondervermögen. In der Anlagefamilie der Mischfonds ist ein Altersvorsorgefonds von einer Besonderheit gekennzeichnet.

Neben dem Investment in Aktien und festverzinsliche Wertpapiere ist als zusätzlicher dritter Punkt auch die Beteiligung an offenen Immobilienfonds integriert.

Das gesetzliche Gütesiegel bei einem Altersvorsorgefonds ist aber an bestimmte Richtlinien geknüpft. Der Gesetzgeber verfolgt mit dieser Vorgehensweise eine Ausrichtung des Fonds auf Substanzwerte und versucht dadurch, einen nachhaltigen und langfristigen Wertzuwachs sicherzustellen.

Der Aktienanteil ist auf maximal 75 Prozent begrenzt, muss mindestens aber wiederum mindestens 21 Prozent betragen. Eine weitere Begrenzung betrifft den Anteil an offenen Immobilienfonds, dieser Wert ist laut Gesetz auf 30 Prozent beschränkt.

Mindestens 51 Prozent des angelegten Vermögens werden also auf Immobilien oder Aktien verteilt. Das verbleibende Kapital wird in festverzinslichen Wertpapieren angelegt. Zur Vermeidung von Währungsrisiken müssen außerdem wenigstens 70 Prozent des Fondsvermögens in der Landeswährung angelegt werden.

Je nach der Risikoausrichtung des Anlegers kann er zwischen einer eher spekulativen oder konservativen Ausrichtung wählen. Ein spekulativer AS-Fonds wird den Rahmen für den Aktienanteil voll ausschöpfen, das Mischverhältnis liegt dann bei 75 Prozent Aktien und 25 Prozent festverzinslichen Wertpapieren.

Ein konservativer AS-Fonds würde die Streuung natürlich anders anlegen, hier wären ein niedriger Aktienanteil von 21 Prozent und ein hoher Wert der festverzinslichen Wertpapiere charakterisierend. Zusätzlich würden noch 30 Prozent in Immobilien angelegt.

Bei beiden Altersvorsorge-Fondsarten sind Investitionen in Derivate, also zum Beispiel Optionen oder Futures nur in begrenztem Umfang erlaubt. Sie dürfen nur zur Absicherung des Fondsvermögens und nicht zur Risikoanlage eingesetzt werden.

Bevor man also als Anleger in einen AS Fonds investiert, sollten man sich den Verkaufsprospekt sehr genau anschauen. Er enthält alle Angaben über die Aufteilung des Fondsvermögens auf Aktien, Rentenpapiere und Immobilien.

Grundsätzlich kann man feststellen, dass die offensiv gemanagten AS Fonds, also die mit mehr Risiko, in der Vergangenheit eine durchschnittliche Rendite von bis zu zehn Prozent erzielten. Bei den defensiveren AS Fonds, die eher sicherheitsorientiert sind, lag die Rendite wiederum bei etwa vier Prozent.

Gegenüber anderen Vorsorgeprodukten, beispielsweise der Riester-Versicherung, besitzt der AS-Fonds keine staatlichen Förderungsmöglichkeiten.

Der Grund liegt in der Natur des Produktes, das eben keine garantierte Ablauf-Leistung bietet. Ist der Wert der Fonds-Anteile bei Vertragsende niedriger als die Summe der Einzahlungen, muss man als Anleger mit dem Verlust oder zumindest eventuellen Renditeeinbußen leben.

Die Anlage für die Altersvorsorge sollte natürlich vor allem sicher sein. Dieser gemeinsame Nenner vieler Anleger schließt aber nicht den Wunsch nach einem möglichst rentablen Investment aus.

Aus diesem Grund sind AS-Fonds durchaus eine sehr sinnvolle Altersvorsorge-Investition, auch wenn eine staatliche Förderung fehlt und somit ein Nachteil gegenüber anderen Vorsorgeprodukten gegeben ist. Die höhere Rendite am Ende der Laufzeit macht dieses Defizit jedoch wieder wett.

Dem Gütesiegel zum Trotz muss jedem Anleger aber immer bewusst sein, dass AS-Fonds im Grunde reine Investmentfonds sind. Ein gewisses Risiko ist daher nicht zu vermeiden.

Auch gibt es keine garantierte Mindestrendite, wie etwa bei der Kapital-Lebensversicherung. Es ist aber auch vor dem Hintergrund schwärzester Börsenszenarien sehr unwahrscheinlich, dass der AS-Fonds nach 18-jähriger Laufzeit weniger Zinsen erzielt, als beispielsweise eine erwähnte Kapital-Lebensversicherung.

Insgesamt sind Altersvorsorgefonds gerade in der derzeitigen Finanzkrise ein verhältnismäßig sicheres Kapitalanlageverfahren für die Altersvorsorge, das sich sowohl die stabile Ertragskraft von Aktien als auch die beständige Wertentwicklung von Immobilien und festverzinslichen Wertpapieren zunutze macht.