Fürth : Wenn das Kind lügt: „Kreativ gelassen” bleiben!
Fürth Wenn Teenager lügen, sollten Eltern damit „kreativ gelassen” umgehen. Das rät Diplom-Psychologe Andreas Engel von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung in Fürth.
Auf jeden Fall sollten sie den Vorfall ansprechen - beispielsweise wenn sie erfahren, dass Sohn oder Tochter statt wie behauptet bei einem Freund oder einer Freundin auf einer Party waren. Und sie sollten Regeln aufstellen oder Wünsche äußern. In diesem Fall etwa, grundsätzlich über den Aufenthalt des Kindes informiert sein zu wollen.
Bereits im Vorschulalter lernen Kinder spielerisch und kreativ mit Wahrheit und Lüge umzugehen. „Fast alle Jugendliche gebrauchen gegenüber ihren Eltern gelegentlich Selbstschutz-Lügen, um offene Konflikte zu umgehen, sich vor Verboten zu schützen, oder einen Teil ihres Lebens für sich zu behalten”, erklärt der Erziehungsberater. Eltern sollten sich auch auf den eigenen Umgang mit Notlügen und Höflichkeitslügen rückbesinnen.
Hilfreich seien gemeinsam zu treffende Vereinbarungen darüber, wann und worüber Eltern und Jugendliche informieren werden, wie weit der Freiraum der Jugendlichen gespannt ist und wo die Grenzen sind. „Wichtig ist es, Jugendlichen auch nach so einem Vorfall einen Vertrauensvorschuss zu geben”, unterstreicht Andreas Engel. Es müsse vermieden werden, in einen Kontroll-Teufelskreis zu kommen, in dem sich Eltern und Jugendliche wie Feinde gegenüberstehen.