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München: Joggen mit Baby: Kinderwagen für den Einsatz beim Sport

München : Joggen mit Baby: Kinderwagen für den Einsatz beim Sport

Gerade in Großstädten sieht man sie immer öfter: junge, sportliche Menschen, die lässig einen Kinderwagen vor sich her schieben - im Lauftempo oder sogar auf Inlineskates. Aktiv sein und gleichzeitig den Babysitter spielen, ist „in” - aber sind dabei auch die Sicherheit und das Wohl des Kindes gewährleistet?

Was ist zu beachten, wenn man mit der „Fruchtschubse”, wie es in Berliner Kreisen heißt, sportlich unterwegs sein will?

„Im Prinzip spricht nichts dagegen, das Kind zum Joggen oder Inlineskaten mitzunehmen”, sagt Thomas Oberst vom TÜV Süd in München. „Die Eltern sollten dies aber verantwortungsbewusst tun und sich der Risiken bewusst sein. Bestimmte Sicherheitsaspekte sind auf jeden Fall zu beachten.”

So sind für das schnellere Tempo Sportkinderwagen am besten geeignet - aber Achtung: Die Bezeichnung „sporttauglich” ist häufig irreführend.

„Die Eignung für den sportlichen Gebrauch muss ausdrücklich in der Bedienungsanleitung erwähnt sein”, betont Oberst: „Außerdem ist zu beachten, dass Sportkinderwagen Kindern unter zwei Jahren in der Regel keine ausreichende Federung bieten. Hier riskiert man unter Umständen eine Stauchung des Rückgrats.”

Gute Modelle zeichnen sich durch effektive Bremsen, eine gute Federung und eine weiche Polsterung aus. Große, luftgefüllte Reifen dämpfen Erschütterungen und sind zugleich wendiger, ein breiter Reifenabstand erhöht die Kippstabilität.

Auf der anderen Seite sollte der Wagen auch für die sportlichen Eltern angenehm zu bewegen sein. Hier sind in der Höhe verstellbare Schiebebügel günstig: Sie garantieren, dass auch großgewachsene Eltern keine Rückenschmerzen bekommen. Bei der Lauftechnik gilt es zu beachten, dass der Wagen nur mit einer Hand geschoben wird, während die andere frei schwingt.

Besondere Vorsicht ist beim Inlineskaten angesagt. „Grundsätzlich sollten nur Eltern mit ausgezeichneten Skaterkenntnissen mit dem Kinderwagen unterwegs sein”, betont Oberst. „Manche Anfänger meinen, sie könnten den Wagen als eine Art Lauflernhilfe benutzen. Die Sturzgefahr ist dabei jedoch sehr hoch - für den Läufer und für den Kinderwagen.” Falls man eine Sicherheitsleine verwendet, die den Kinderwagen bei einem Sturz stoppt, sollte diese möglichst tief am Wagen angebracht sein - auf keinen Fall am Schiebebügel, da sonst der Kinderwagen leicht umgerissen wird.

Egal, welchen Sport man mit dem rollenden Untersatz betreibt: Eltern sollten immer im Kopf haben, dass sich die Kleinen selbst nicht bewegen und ständig dem Fahrtwind ausgesetzt sind. „Daher müssen sie selbst im Sommer gut geschützt sein”, so Oberst. „Mütze, Jacke und - je nach Temperatur - auch Handschuhe gehören zur Pflichtausrüstung.”

Und trotz des angenehmen Schaukelns auf Rädern: Eine Stunde Bewegung sollte genügen. Denn dann möchte der Nachwuchs wieder die volle Aufmerksamkeit der Eltern - und vor allem sich selbst bewegen.