Leipzig/Berlin : Gemeindebund verlangt Aktionsplan für Betreuungsplätze
Leipzig/Berlin Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert ein Aktionsprogramm, um den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kleinkinder fristgerecht umsetzen zu können.
Bestandteil des Notfallplans müssten unter anderem größere Betreuungsgruppen, schnell angelernte Erzieher sowie eine Selbstverpflichtungsklausel der Wirtschaft zur raschen Schaffung Tausender betriebsnaher Betreuungsplätze sein, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der „Leipziger Volkszeitung”.
Bund, Länder und Kommunen haben vereinbart, bis August 2013 für 750.000 Kleinkinder oder 35 Prozent ein Betreuungsangebot in einer Tageseinrichtung oder in Tagespflege bereitzustellen. Es gibt aber Befürchtungen, dass dies Ziel verfehlt werden könnte.
„Das Unheil ist noch aufzuhalten. Dazu müssen die beteiligten Politiker aber ihr Schwarze-Peter-Spiel einstellen und stattdessen ein gemeinsames Aktionsprogramm aufstellen”, sagte Landsberg. „Absoluter Vorrang muss der finanzielle wie organisatorische Kraftakt haben, den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz zu erfüllen.” Für den Notfall sollte ein vorübergehender Fonds geschaffen werden, um den Städten zu helfen, denen eine große Klagewelle drohe.
Tagesmütter gewinnen und dadurch Betreuungsplätze zu sichern sei „der einfachste, billigste und schnellste Weg”, meinte der Hauptgeschäftsführer. „Natürlich kann man die Zahl der Plätze auch dadurch erhöhen, dass die Gruppengröße bei Betreuungseinrichtungen erhöht werden. Das geht, wenn man einer Erzieherin beispielsweise vorübergehend ein, zwei Hilfskräfte an die Seite stellt.”
Von der Wirtschaft erwarte er sich „eine Selbstverpflichtung, dass sie bis 2013 so und so viele tausend Plätze entweder in Betriebskindergärten schaffen oder bei kleineren Unternehmen verbindliche Kooperationen mit vorhandenen Kindergärten eingehen”.