Düsseldorf : Erneut weniger Adoptionen in NRW
Düsseldorf Die Zahl der Adoptionen in Nordrhein-Westfalen geht weiter zurück. Im vergangenen Jahr wurden nur 867 Kindern und Jugendliche adoptiert. Das waren 5,7 Prozent weniger als 2013 und gut 60 Prozent weniger als noch vor 20 Jahren, wie das Statistische Landesamt am Mittwoch mitteilte.
400 Kinder waren in der sogenannten Adoptionspflege, einer Probephasen, in der sie und ihre zukünftigen Eltern sich vor einer möglichen Adoption kennenlernen.
Bei mehr als der Hälfte aller Adoptionen in NRW hat ein neuer Partner des leiblichen Elternteils die Fürsorge übernommen. Insgesamt 515 Kinder wurden von einer Stiefmutter oder einen Stiefvater angenommen. Weitere 15 Kinder kamen zu Verwandten. Bei nicht verwandten Personen fanden 337 Jungen und Mädchen ein neues Zuhause.
Ende 2014 wurden in NRW nur für 244 Kinder und Jugendliche Adoptionseltern gesucht. Im Gegensatz dazu wollten fast 1600 Personen ein Kind bei sich aufnehmen. Allerdings ging auch die Zahl der Paare, die sich um ein Adoptivkind beworben haben, in den vergangenen Jahren zurück. 2008 waren noch mehr als 2000 Bewerber in der NRW-Adoptionsvermittlung vorgemerkt.
Knapp 100 der adoptierten Jungen und Mädchen stammten aus dem Ausland. In solchen Fällen sei das Adoptionsverfahren deutlich komplizierter, sagte Birgit Ströter vom Landschaftsverband Rheinland, die Adoptionen begleiten. „Es gibt strengere Auflagen und das Verfahren dauert viel länger.”