Gefahrenquellen erkennen : Das kindersichere Zuhause für kleine Forscher
Wiesbaden Vom dicken Kissen bis zur Steckdose, der unbändige Forschungsdrang von Babys und Kleinkindern machen viele selbstverständliche Bestandteile des Erwachsenendaseins zu gefährlichen Fallen. Kinder greifen nach allem, was ihnen neu und interessant erscheint.
Eltern müssen lernen, die Umwelt nicht nur mit ihren Augen, sondern mit den Augen ihres Kindes zu sehen.
Krabbeln, laufen, schlafen, spielen und entdecken, es ist faszinierend, wie schnell Kinder lernen und wie sie sich für kleine Dinge im Haushalt begeistern können. Leider lauern im Haushalt viele Gefahren, die für die Kleinen schnell zur lebensgefährlichen Falle werden. Während scharfe Kanten, geöffnete Fenster und Steckdosen für Eltern eine offensichtliche Gefahr darstellen, gibt es jedoch auch Gegenstände und Situationen, die für den Nachwuchs gefährlich sind, aber oft als solche gar nicht erkannt werden.
Von den Gitterstäben, über Bänder sowie Tischdecken bis hin zum vermeintlich kindersicheren Spielzeug, im Haushalt gibt es viel zu beachten.
Häufige Gefahrenquellen im Haushalt
Die Liste an Gefahrenquellen ist lang. Schwere Federbetten und dicke Kissen, giftiges Spielzeug, Steckdosen, Treppen, scharfkantige Gegenstände, Tisch- und Möbelkanten, Schubladen, überhängende Tischdecken, Topfpflanzen, Kerzen, Alkohol, Zigaretten, Elektrokabel, Elektrogeräte, Medikamente, Reinigungsmittel, Kosmetika, Herd, Töpfe und Pfannen, Kühlschrank, Besteck, Gläser, Hülsenfrüchte, Teppiche, Einkaufstüten und der Mülleimer, die Wohnung ist für Kinder ein großer Spielplatz.
Das Abenteuer Kindererziehung ist spannend, aber jetzt heißt es: Achtung für die Gesundheit der kleinen Familienmitglieder.
Sicherheit für Baby und Kleinkind
Bereits in der ersten Nacht Zuhause müssen Gefahrenquellen erkannt und vermieden werden. Schwere Federbetten, Kissen, Schnüre und Bänder haben im Kinderbett nichts verloren. Die Bettdecke soll nicht mehr als zwei Drittel der Liegefläche einnehmen und am Fußende angebunden sein. Schon Babys können sich Decken über den Kopf ziehen. Am besten ist ein Schlafsack. Bereits vor der Geburt werden werdende Eltern mit Spielzeug überhäuft.
Wichtig ist, dass bei allen Spielwaren der Aufdruck nicht giftig beziehungsweise non toxic vorhanden ist. Bücherregale und Kommoden wecken immer das Interesse des Kindes. Ob Bücher oder Dekorationsgegenstände, Kinder sind neugierig und es gibt wirklich viel zu entdecken. Die Gefahr, dass Regale kippen ist groß. Deshalb ist es wichtig, dass Kleinmöbel immer an der Wand befestigt werden. Das brennende Kerzen, Alkohol, Tabakwaren und gefüllte Aschenbecher lebensgefährlich sind, wissen alle Eltern. Anders sieht es mit alltäglichen Gebrauchsgegenständen wie überhängenden Tischdecken, Kabeln und Elektrogeräten aus. Alle spitzen und scharfen Gegenstände sowie alle Kabel und Geräte müssen für das Kind in unerreichbarer Höhe gelegt werden. Teppiche sind klassische Rutsch- und Stolperfallen, deshalb sollten unbedingt Anti-Rutschmatten verwendet werden.
Viele Gefahren lauern in der Küche. Stiele von Pfannen und Töpfen auf dem Herd immer nach hinten drehen. Noch sicherer ist ein Herdgitter, das verhindert, dass Kinder heiße Töpfe oder Pfannen vom Herd reißen können. Nur Kühlschränke mit Magnetverschluss sind wirklich kindersicher. Auf Plastiktüten sollte nicht nur der Umwelt zuliebe verzichtet werden, für Kinder bedeuten Tüten eine Erstickungsgefahr, genauso wie in die Nase gesteckte Hülsenfrüchte.
Utensilien wie Gläser, Messer oder andere zerbrechliche Küchenhelfer gehören immer in die oberen Küchenfächer.
Praktische Tipps für ein kindersicheres Zuhause
Beginnt das Baby zu krabbeln, müssen an allen Steckdosen Kindersicherungen angebracht werden. Tisch- und Möbelkanten werden durch aufsetzbare Plastik- oder Polsterecken entschärft. Kindersperren werden an Türen, Fenstern sowie Schubladen angebracht und Treppen werden mit einem Treppengitter gesichert.
Während des Lüftens darf das Kind nicht unbeaufsichtigt sein und Kommoden, Stühle oder das Kinderbett dürfen nie vor dem Fenster stehen. Kosmetische Präparate, Medikamente, Reinigungsmittel und Chemikalien müssen immer außer Reichweite der Kinder aufbewahrt werden, am besten in einem abschließbaren Schrank. Haustiere sind Familienmitglieder und können zum besten Freund des Kindes werden. Dennoch dürfen Babys und Kleinkinder mit den Tieren nicht unbeaufsichtigt Kontakt haben. Wichtig sind auch prophylaktische Wurmkuren für Hunde und Katzen und regelmäßige Impfungen gegen Tollwut und andere Tierkrankheiten.