Köln : Bei leichter Demenz ist Autofahren noch möglich
Köln Menschen mit einer leichten Demenz müssen nicht zwangsläufig auf das Autofahren verzichten.
Viele Patienten mit leichter Demenz seien noch in der Lage, ein Fahrzeug zu lenken, erläutert das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) in Köln mit Verweis auf eine Dissertation der Universität Köln. Allerdings führe jede Demenz im Verlauf zum Verlust der Fahrtüchtigkeit.
Ein erhöhtes Risiko liege dann vor, wenn Menschen mit Demenz zu langsam fahren, sich unentschlossen verhalten, sich auch in vertrauter Umgebung verfahren, Ampeln und Verkehrsschilder nicht mehr beachten oder einen Autounfall verursachen, erläutert das KDA in der Zeitschrift „Pro Alter” (Ausgabe 2/2010). Das Problem: Viele Demenzkranke überschätzten ihre Fahrleistung. Und pflegende Angehörige seien oftmals überfordert, wenn sie die Fahrtüchtigkeit eines Demenzkranken bewerten sollen.
Angehörige sollten sich deshalb frühzeitig Unterstützung holen, etwa bei Ärzten, Sozialarbeitern oder anderen Familienmitgliedern. Sinnvoll sei, das Thema Autofahren schon in einem frühen Stadium der Erkrankung anzusprechen und Vorkehrungen zu treffen. Dazu gehöre, dem Kranken nahezulegen, nicht bei schlechtem Wetter zu fahren, unbekannte Regionen, Ballungszentren und Hauptverkehrszeiten zu meiden und das Auto bei Dämmerung oder im Dunkeln stehen zu lassen.
Ist der Demenzkranke auch bei fortschreitender Demenz nicht bereit, aufs Autofahren zu verzichten, können Angehörige Barrieren schaffen, rät das KDA. Eine Möglichkeit sei, den Autoschlüssel wegzulegen oder das Auto außer Sichtweite zu parken. So ließen sich gewohnte Handlungsroutinen durchbrechen, ohne mit dem Erkrankten Konflikte austragen zu müssen.