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Gastro-Quereinsteiger: Technobeats im Ziegenstall

Gastro-Quereinsteiger : Technobeats im Ziegenstall

Wo einst Wiese war, steht heute eine Ziegenfarm mit Bistro und Hofladen. Betreiber Philippe Hunger stellt sogar Eis aus der Ziegenmilch her.

Bevor der Ziegenhof im September 2018 seinen Betrieb aufnahm, war das Grundstück an der Aachener Straße einfach eine Wiese.

Philippe Hunger war lange beim Veterinäramt und als Berater für die Landwirtschaft tätig, als er sich entschloss, in Kettenis Ziegen zu züchten, ihre Milch zu Käse zu verarbeiten und einen Hofladen mit Café-Bistro zu eröffnen.

Der 44-jährige Eupener ist definitiv ein ­Macher, das beweist er nicht nur als Schöffe im Eupener Gemeindekollegium. Auch in der Landwirtschaft und Gastronomie setzt er seine Ideen engagiert um: Im Bistro wird ein reichhaltiges Frühstück sowie ein wechselnder Mittagstisch angeboten, im Hofladen werden die hausgemachten Ziegenprodukte ebenso verkauft wie die Eier aus dem hofeigenen Hühnermobil.

Der Hof verfügt auch über zwei Automaten, bei denen man rund um die Uhr Eier, Käse, Obst und Grillfleisch kaufen kann. Für Gruppen gibt es im Obergeschoss die „Alm“, einen Raum für bis zu 35 Personen.

 Betreiber Philippe Hunger sorgt sich um seine Tiere.
Betreiber Philippe Hunger sorgt sich um seine Tiere. Foto: Belinda Petri

Die Karte des Bistros bietet unter anderem Tiroler Spezialitäten, besonders auf die Kaiserschmarrn ist ­Philippe Hunger stolz, die seien fast besser als in Tirol, wo er im Urlaub durch eine regionale Käserei Gefallen an der Käseherstellung fand. Eine Beschäftigung, die er am Centre Fromager de Ciney professionalisierte, bevor er ­„Natürlich Hunger“ gründete.

Auf den späten Einstieg in die Landwirtschaft angesprochen, antwortet er: „Das würde ich jederzeit wieder so machen, mit den Ziegen sind wir unabhängig von der Milchwirtschaft, dadurch ist der wirtschaftliche Druck nicht so groß.“

Das Nischenprodukt Ziegenmilch bietet eine Reihe von Vorteilen, sie ist durch andere Laktosebausteine besser verträglich als Kuhmilch und kommt beispielsweise bei der in diesem Sommer angelaufenen Eisproduktion komplett ohne Zucker aus, weil sie eine eigene Süße mitbringt. Die Rasse ­„Alpine Chamoise“ gibt ein bisschen weniger Milch als die geläufigere „Saanenziege“, erklärt Philippe Hunger, der schon als Jugendlicher bei einem Ziegenhirten arbeitete und seine Liebe zu den eigenwilligen Tieren entdeckte.

Viel Platz für die Tiere bietet der Hof.
Viel Platz für die Tiere bietet der Hof. Foto: Belinda Petri

Die Ziegen sind sehr anhänglich, aber auch sensibel. „Es darf nicht zu warm und nicht zu kalt sein,“ erläutert Hunger, „Man sagt, eine kranke Ziege ist eine tote Ziege, denn eigentlich sind die Tiere sehr robust und resistent, das ist viel wert“. Von Kühen ist bekannt, dass beruhigende Musik von Beethoven & Co. die Milchleistung steigert, in Kettenis lässt Mitarbeiter David bei der Arbeit im Stall Technomusik laufen. „Den Ziegen gefällt’s, dem Chef nicht ganz so“, sagt er und grinst, während das freche Ziegenböckchen wie zur Bestätigung mit dem Kopf nickt und kokett zu zwinkern scheint.

Natürlich Hunger, Aachener Straße 364, B-4701 Eupen | T. +32-(0)479-960215 | www.facebook.com/Naturlichhunger18

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