Neue Herausforderungen : Sicherheit am Arbeitsplatz
Berlin Die Sicherheit am Arbeitsplatz wird in Deutschland durch das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) geregelt. Arbeitgeber sind dazu verpflichtet, für ein hohes Maß an Sicherheit am Arbeitsplatz zu sorgen, sodass Arbeitsunfälle vermieden und die Gesundheit der Arbeitnehmer erhalten wird.
Im Rahmen der Digitalisierung und den damit einhergehenden Veränderungen in der Arbeitswelt, die auch unter dem Stichwort von Industrie 4.0 zusammengefasst werden, sind Datenschutz und IT-Sicherheit hinzugekommen. So unterschiedlich die einzelnen Ebenen auch sind, sie alle dienen letztendlich dazu, die Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten.
Arbeitssicherheit als Bestandteil des Arbeitsschutzgesetzes
Das deutsche Arbeitsschutzgesetz umfasst 26 Paragrafen. In 12 von ihnen sind die Pflichten des Arbeitgebers geregelt. Bei Verstößen gegen die Arbeitsschutzbestimmungen sind in §25 Bußgeld- und in §26 Strafvorschriften aufgeführt. Um den Arbeitsschutz zu leisten, können Unternehmen Mitarbeiterschulungen veranstalten, auf die Unterstützung von IT-Sicherheitsbeauftragten zurückgreifen und bei Verdacht interner krimineller Aktivitäten Privatdetektive beauftragen. Grundsätzlich ist das Mehraugenprinzip auch in Sicherheitsaspekten zu bevorzugen, wobei externe Dienstleister den Vorteil des frischen und unvoreingenommenen Blicks besitzen, der ihnen dabei hilft, mögliche Gefahrenquellen schneller zu erkennen.
Was gehört zum Arbeitsschutz?
Sicherheit spielt im Lager eine besondere Rolle, denn im Lager geht es schnell und hektisch zu und es wird viel mit Chemikalien, Maschinen, gefährlichen Werkzeugen und Transportfahrzeugen gearbeitet. Die Unfallgefahr ist deutlich erhöht. Eine angemessene Sicherheitsausrüstung hilft weiter, zum Beispiel dienen Sprühschablonen dazu, den Verkehr im Lager zu regeln, Materialien zu ordnen und gefährliche Areale zu Sperrzonen zu machen.
Die Datensicherheit wiederum muss im Digitalzeitalter gewährleistet werden. Diese schließt den Schutz vor Bedrohungen ebenso ein wie den Schutz des Firmenservers und der Clouds, auf denen Arbeitsprozesse durchgeführt werden. Außerdem muss vermieden werden, dass unbefugte Personen Einblicke in sensible Daten haben, sodass ein Netz an personalisierten Zugängen zum Datennetz unabdingbar ist. Bei der Sicherheit des Gebäudes ist darauf zu achten, dass nur befugte Personen Zutritt zum Gebäude haben. Dieser Aspekt kann heute durch die NFC-Technologie und Schlüsselkarten gut erfüllt werden, die personalisierte Zugangslösungen zulassen.
Zum Brandschutz gehören alle Maßnahmen, die eine Brandentwicklung unmöglich machen, sowie alle Maßnahmen, die Mitarbeitern helfen, wenn das Feuer dennoch ausgebrochen ist. Alarmanlagen und Tresore schützen vor Einbruch und Diebstahl. Gesundheitsaspekte erstrecken sich auf den Umgang mit Chemikalien, gefährlichen Maschinen und Arbeitsgeräten, den Augenschutz für das dauernde Arbeiten am Monitor und Erste Hilfe bei Verletzungen.
Arbeitsschutz ist vielfältig
Wie vielfältig Arbeitsschutz ist, das wird bereits an der Anzahl an Aspekten deutlich, die beim Arbeitsschutz hineinspielen. Da geht es um die Unfallgefährdung im Raum und besonders im Lager. Zum dauerhaften Erhalt der Gesundheit gehören die richtige Sitzhaltung im Sinne der Ergonomie sowie die Verhinderung psychischer Belastungen.
Des Weiteren müssen Nichtraucher geschützt werden, während minderjährige Auszubildende weniger stark belastet werden dürfen als volljährige Arbeitskräfte. Steht der Parkplatz auf dem Firmengelände, dann gilt auch hier der Unfallschutz sowie die Einhaltung der Straßenverkehrsordnung.
Arbeitsschutz 4.0
In der Industrie 4.0 hat die Automatisierung von Arbeitsprozessen ein neues Niveau angenommen. Nicht mehr der Mensch steuert Maschinen, sondern Maschinen steuern sich selbst. Diese smarten und selbst lernenden Geräte müssen für ein modernes Sicherheitskonzept berücksichtigt werden, um die Sicherheit im Betrieb zu fördern und nicht zu beeinträchtigen.
Neue Technologien zum Arbeitsschutz
Relevante Fragen, die mit den neuen Technologien zusammenhängen, sind, wie selbstfahrende Fahrzeuge in Lagerhallen so eingesetzt werden, dass die Unfallgefahr gering bleibt. Wie können Beschäftigte auch mit VR-, oder AR-Brillen alle Gefahren sicher erkennen? Gelangen Beschäftigte nur noch mit Schlüsselkarten durch bestimmte Zugänge, wie kann im Brandfall dennoch für rechtzeitige Fluchtmöglichkeiten gesorgt werden?
Die Industrie 4.0 hat vieles erleichtert, aber auch für neue Herausforderungen gesorgt, denen Arbeitgeber sich stellen müssen.