Hotel und Pensionen : Fünf Marketing-Tipps für Gastgeber
München Wie schwer es die Tourismusbranche bisweilen hat, ist nicht erst seit der Coronakrise bekannt. Hoher Konkurrenzdruck, eine äußerst preisbewusste Zielgruppe und eine immer größere Auswahl an internationalen Zielen senken die Auslastung in vielen Betrieben.
Mitverantwortlich ist hier oftmals das nicht ausgenutzte Potenzial verschiedener Marketing-Maßnahmen. Wer das ändert, zieht mehr Gäste an.
1. Eine eigene Website aufsetzen
Die eigene Website ist sowohl für Hotels als auch für Pensionen essenziell. Zeiten, in denen es genügt, im Verzeichnis von Reisebüros eingetragen und telefonisch erreichbar zu sein, sind längst vorbei. Auch will der durchschnittliche Gast von heute bereits vor seinem Urlaub recht genau wissen, was von der Unterkunft zu erwarten ist.
Mit ansprechenden Bildern, detailliert beschriebenen Angeboten und einer attraktiven Darstellung des eigenen Hauses gelingt es, bereits im WWW zum Favoriten zu werden. Dass das durchaus von Bedeutung ist, zeigt auch eine Umfrage. Hier gaben 20,2 Prozent der befragten Teilnehmer an, ihre Reise auf Webseiten der Hotels zu buchen.
Umgerechnet bedeutet dies, dass knapp jeder fünfte Urlauber diesen Weg wählt. Mit einer professionellen Website und einer eigenen Buchungsfunktion können sich Gastgeber also bereits kundenfreundlicher positionieren.
2. Zu Bewertungen anregen
Wie bereits erwähnt, ist es heute im Interesse der meisten Menschen, schon vor einer Entscheidung sehr genau Bescheid zu wissen. Das Internet ermöglicht dies mit Hilfe von Bewertungen sowie Erfahrungsberichten, die für Nutzer frei einsehbar sind. Gerade im touristischen Bereich und in der Gastronomie spielen authentische Bewertungen eine bedeutende Rolle.
Eine Schwierigkeit im Bereich der Bewertungen ist, dass unzufriedene Gäste oftmals eher dazu neigen, ihrem Unmut öffentlich Luft zu machen. Das bestätigen auch Marketing-Experten und weisen darauf hin, dass echte Bewertungen mit positivem Inhalt daher ein bedeutsames Gegengewicht darstellen.
Wer zwischen zwei Hotels wählen muss, für den werden Kundenstimmen also eventuell das berühmte Zünglein an der Waage darstellen. Es empfiehlt sich daher, Gäste des Hauses zu einer Bewertung anzuregen. Mit kleinen Tischkarten und einem Absatz in der Info-Mappe ist das bereits erledigt. Effektiv kann es ebenfalls sein, zufriedene Gäste beim Check-Out um eine Bewertung bei bekannten Portalen zu bitten.
3. Lokale Kooperationen gestalten
Die Entscheidung für ein Hotel oder eine Pension ist in aller Regel davon abhängig, in welcher Region sich Urlauber für einige Tage aufhalten möchten. Das lokale und regionale Angebot spielt daher eine wichtige Rolle, wenn es um die eigene Sichtbarkeit der Gastgeber geht. Lokale Kooperationen können helfen. So ist es beispielsweise möglich, mit
- Restaurants
- Urlaubs-Dienstleistern
- Freizeitparks
- Autovermietungen
- und weiteren Ausflugszielen
zusammenzuarbeiten.
Das birgt den Vorteil, dass das eigene Haus auch auf der Webseite des Kooperationspartners genannt wird und im Internet somit gleich mehrfach zu finden ist. Darüber hinaus können attraktive Aktionen starke Anreize für einen Aufenthalt im jeweiligen Haus schaffen. Wer seinen Gästen zum Beispiel einen vergünstigten Eintritt in den nahegelegenen Tierpark oder ein Schwimmbad ermöglicht, bietet seinen Gästen ein zusätzliches "Bonbon", von dem alle Beteiligten etwas haben.
4. Kanäle auf Social Media professionell bedienen
Die sozialen Medien sind zu einem festen Bestandteil des alltäglichen Lebens geworden. Ob Instagram, Twitter oder Facebook: Viele Menschen lassen sich täglich mehrere Stunden von den Inhalten der verschiedenen Netzwerke unterhalten. Auch ist es längst normal, sich auf den Profilen von Gastgebern über deren Angebote zu informieren.
Für Gastgeber selbst stellen sozialen Medien eine Möglichkeit dar, sich mit Hilfe kreativer Inhalte eine solide Reichweite aufzubauen und neue Gäste anzuziehen. Mit Posts rund um die Urlaubsregion, die kulinarischen Besonderheiten und Einblicken in den Alltag des Hauses gelingt das vor allem dann, wenn das Bildmaterial und die Inhalte professionell gestaltet sind.
Spannend kann es auch sein, auf besonders interessante Informationen hinzuweisen und sie als Basis für eigene Aktionen zu nutzen. Wer beispielsweise über das Glücksland Finnland berichtet und zu einem authentisch finnischen 5-Gänge-Menü einlädt, beweist in jedem Fall Originalität.
Noch einen Schritt weiter können Gastgeber gehen, wenn sie in Social Media mit Influencern kooperieren. Diese haben oftmals eine besonders große Community mit zehntausenden Followern und können entsprechend effektiv werben. Ausgewählte Influencer zu einem Verwöhn-Wochenende einzuladen und ihnen die Vorzüge des Hauses zu zeigen, stellt daher oft eine gewinnbringende Investition dar.
5. Arrangements: Gesamtpakete sind beliebt
Im Angebot des eigenen Hauses finden sich lediglich Preise für Zimmer, Frühstück, Voll- sowie Halbpension? Weitere Leistungen müssen mühsam hinzugebucht werden? In diesem Fall können die Chancen auf neue Gesichter an der Rezeption durchaus sinken. Der Gast von heute nämlich weiß sogenannte Arrangements zu schätzen.
Hier stellen Gastgeber das Programm für eine Reise von bestimmter Dauer zusammen und bieten dieses dann als Gesamtpaket zu einem besonders attraktiven Preis an. Enthalten sein können in einem Arrangement beispielsweise
- Begrüßungsdrinks
- Abend-Menüs
- Gutscheine für Kaffee und Kuchen
- Geführte Wanderungen
- und bereits bezahlter Eintritt in bestimmte Museen oder Thermen.
Für den künftigen Gast stellen Arrangements nicht nur in finanzieller Hinsicht eine attraktive Lösung dar. Auch nehmen die Verantwortlichen ihm die mühsame Planung seines Urlaubs ab und erleichtern somit die Entscheidung. Wer ein Rundum-Sorglos-Paket mit attraktiven Inhalten findet, wird dieses sehr wahrscheinlich eher buchen, als die eigene Reise aufwändig selbst zu planen.