Beruf, Karriere, Gehalt : Gesundheits- und Krankenpfleger im Jobprofil
München Laut offiziellen Angaben zählt der Gesundheits- und Krankenpfleger zu den Top 3 der gefragtesten Berufe in Deutschland, direkt hinter Programmierern und Elektrofachkräften! Das zeigt, welche gesellschaftliche Bedeutung der hier vorgestellte Beruf Gesundheits- und Krankenpfleger hat.
Durch die demografische Entwicklung und den Fachkräftemangel in der Pflege dürfte sich dieser Beruf lange an der Spitze der gefragtesten Fachkräfte halten, was für ein hohe Zukunftssicherheit spricht. Wem dieser Aspekt bei der Berufsorientierung wichtig ist und ein soziales Arbeitsumfeld mit abwechslungsreichen Herausforderungen sucht, sollte sich hier fünf Minuten Lesezeit für das kompakte Jobprofil zum Gesundheits- und Krankenpfleger nehmen.
Aus dem Arbeitsalltag eines Gesundheits- und Krankenpflegers
Da die pflegerische und medizinische Betreuung von Patienten unterschiedlichen Alters im Mittelpunkt des Arbeitsalltags steht, müssen Gesundheits- und Krankenpfleger eine stark ausgeprägte soziale und kommunikative Ader mitbringen. Es gilt, sich jeden Tag auf neue Menschen, Schicksale und Herausforderungen mit der gebotenen Professionalität einzulassen.
Angesichts von Schichtdienst und Rufbereitschaft handelt es sich nicht um einen klassischen 9 to 5 Job: Jeder Tag ist anders, worin für viele Gesundheits- und Krankenpfleger ein abwechslungsreicher Reiz liegt. Abgesehen von der Betreuung, Versorgung, Pflege, Medikamentengabe, Gesundheitsüberwachung und Assistenztätigkeiten für Ärzte spielt die Dokumentation eine mitunter zeitintensive Rolle im Arbeitsalltag. Krankenverläufe müssen dokumentiert werden, ebenso alle vorgenommenen und geplanten Therapie- oder Pflegemaßnahmen.
Wie wird man Gesundheits- und Krankenpfleger?
Mit einem mittleren Bildungsabschluss ist es möglich, eine Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger zu starten. Die staatliche Ausbildung dauert 3 Jahre. Sie erfolgt theoretisch in Fachschulen und berufspraktisch zumeist in Kliniken. Insgesamt überwiegen die berufspraktischen Ausbildungsanteile leicht. Nach 3 Jahren kann die Ausbildung als examinierter Gesundheits- und Krankenpfleger erfolgreich abgeschlossen werden.
Die praktische Ausbildung ist in einen allgemeinen und einen Differenzierungsteil gegliedert, wobei spezielle fachliche Vertiefungen in Bereichen wie Chirurgie, Orthopädie und viele weiteren erlernt werden. In der ambulanten Versorgung stehen kurative, präventive, rehabilitative und palliative Einsatzbereiche auf dem Lehrplan: So lernen Gesundheits- und Krankenpfleger ihre Tätigkeit aus unterschiedlichen Blickwinkeln kennen. Das Ziel ist immer dasselbe: Für das Wohlergehen der Patienten sorgen!
In der theoretischen Ausbildungsphase stehen u.a. folgende Inhalte auf dem Lehrplan:
- Fachwissen der Gesundheits- und Krankenpflege
- Grundlagen der Pflegewissenschaft
- Grundlagen der Medizin, Anatomie und Naturwissenschaften
- Grundlagen aus Recht, Wirtschaft und Politik
- Körperpflege
- Verbandswechsel
- Wundversorgung
- Prophylaxe
- Medikamentengabe
- Gesundheitsmonitoring (Vitalfunktionen etc.).
Welche Voraussetzungen sollten Gesundheits- und Krankenpfleger erfüllen?
Wer mit einer Ausbildung liebäugelt, sollte ein ehrliches Interesse an medizinischen Themen und die Bereitschaft mitbringen, sich jeden Tag immer wieder auf neue Menschen einzulassen. Aufgrund der herausfordernden Arbeitsweise spielen Selbstständigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit, Einfühlungsvermögen und Verantwortungsbewusstsein sowie das Fehlen von Berührungsängsten eine zentrale Rolle in diesem Beruf.
Insofern sind hier bereits wichtige Soft Skills benannt, die in einer Bewerbung als Gesundheits- und Krankenpfleger deutlich werden sollten (das gilt auch für einen Ausbildungsplatz). Nicht nur der Umgang mit Patienten selbst, sondern auch mit Angehörigen gehört zum zwischenmenschlichen Kern des Arbeitsalltags.
Einsatzbereiche: Wo arbeiten Gesundheits- und Krankenpfleger?
Gesundheits- und Krankenpfleger Stellenangebote findet man nicht nur in Kliniken: Sie können überall dort zum Einsatz kommen, wo Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen professionell geholfen wird. Zu denken ist daher auch an Jobs in Gesundheitszentren, Arztpraxen, Pflegeheime, ambulante Pflegedienste oder auch Medizinische Dienste der Krankenkassen.
Durch die Alterung der Gesellschaft ist der Gesundheitssektor ohne Zweifel ein starker Wachstumsmarkt mit hervorragenden Zukunftsperspektiven. Gesundheits- und Krankenpfleger arbeiten in einem sehr krisensicheren Umfeld. Der Einstieg in den Arbeitsmarkt gestaltet sich in der großen Mehrheit der Fälle problemlos, wobei durch Spezialisierung persönliche Interessen Berücksichtigung finden können.
Wie viel verdient ein Gesundheits- und Krankenpfleger?
Während der Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger liegt das Gehalt zwischen etwa 1.000 und 1.300 Euro, teils je nach Region auch leicht darüber. Das Einstiegsgehalt für Berufsanfänger liegt meistens bei etwa 2.400 Euro. Im Einzelfall kommt es darauf an, ob der Arbeitgeber öffentlich, privat oder kirchlich ist bzw. ob Tarifbindung (= Bezahlung nach TVöD) vorliegt. Neben dem Arbeitgeber spielt die Region eine wesentliche Rolle für den Verdienst als Gesundheits- und Krankenpfleger, wie es ein Blick auf entsprechend differenzierte Gehaltsdaten zeigt.
Tipp: Bei einer Recherche auf Gehaltsportalen können sich Interessenten schnell einen Überblick verschaffen. Auch offene Stellenangebote für Gesundheits- und Krankenpfleger zeigen, mit welchem Verdienst zu rechnen ist.
Mit zunehmender Berufserfahrung und fachlicher Spezialisierung wird auch das Gehalt als Gesundheits- und Krankenpfleger Richtung 3.000 Euro brutto pro Monat und darüber hinaus steigen. Weiterbildungen und fachliche Spezialisierungen sind der beste Weg, um den eigenen Marktwert als begehrte Fachkraft in die Höhe zu treiben.
Zu beachten ist, dass zum Lohn als Gesundheits- und Krankenpfleger weitere Zuschläge für Überstunden, Ruf-/Bereitschaftsdienst, Nachtschichten und Feiertagsarbeit hinzukommen. Um die Work-Life-Balance zu verbessern, ist auch ein Freizeitausgleich für Überstunden nicht unüblich.
Wie können Gesundheits- und Krankenpfleger Karriere machen?
Für Gesundheits- und Krankenpfleger gibt es nach der Ausbildung viele Optionen für Fachweiterbildungen. So ist es denkbar, sich auf einen der folgenden Bereiche zu spezialisieren und dort mehr Verantwortung zu übernehmen: Intensivpflege, Kinderkrankenpflege, Schmerztherapie, Psychiatrie und viele weitere.
Nicht wenige Gesundheits- und Krankenpfleger entscheiden sich mit einer Fortbildung zum Case-Manager oder zur Bereichs-/Pflegedienstleitung dafür, mehr Verantwortung zu übernehmen. Mit diesem Karriereschritt ergeben sich auch außerhalb der Pflege neue Aufgabenbereiche. Wer langfristig denkt, kann den Schwerpunkt von der Arbeit am Menschen durchaus auch in den organisatorischen Bereich lenken.
Nicht zu vergessen sind die Möglichkeit eines Studiums als ausgebildeter Gesundheits- und Krankenpfleger. In den letzten Jahren ist das Angebot an Studiengängen im Gesundheitsbereich stark gestiegen. Das zeigt, dass es sich um einen zukunftsträchtigen Wachstumsmarkt handelt. Viele Studiengänge sind berufsbegleitend konzipiert, was eine flexible Kombination von Studium und Arbeit erlaubt.
Wer das Abitur abgeschlossen hat, kann einen der neuen Studiengänge im Bereich Pflegemanagement, Pflegewirtschaft und Pflegepädagogik prüfen. Auch ein klassisches Studium der Humanmedizin ist nach erfolgreicher Ausbildung eine sehr perspektivenreiche Karriereoption. Als ausgebildete Fachkräfte bringen Gesundheits- und Krankenpfleger bereits alle wichtigen berufspraktischen und theoretischen Grundlagen für das Studium mit.