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Berlin: Wisch und weg: Vier Probleme im Bad und ihre Lösungen

Berlin : Wisch und weg: Vier Probleme im Bad und ihre Lösungen

Beschlagene Spiegel, Kalkflecken und schmutzige Fugen: Es sind natürlich Kleinigkeiten, die einen im Badezimmer stören. Trotzdem wäre es schön, wenn man für sie eine Lösung hätte. Experten geben Tipps zu vier Alltagsproblemen:

1. Kein Durchblick: Spiegel und Fenster im Badezimmer laufen an, wenn die hohe Feuchtigkeit im Raum nach dem Duschen oder Baden kondensiert. „Das heißt, gasförmiges Wasser wird flüssig”, erklärt Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel. „Dies lässt sich verhindern, indem ein Glasreiniger mit Antibeschlageffekt verwendet wird.” Oder man heizt dem Bad richtig ein: Denn je wärmer die Luft beim Duschen ist, desto weniger Dampf entsteht. Die Stiftung Warentest empfiehlt etwa 24 Grad.

Einen schon beschlagenen Spiegel bekommt natürlich der Föhn wieder frei - allerdings darf der Spiegel dabei nicht zu warm werden. Sonst können Risse entstehen, sagt Glassl. „Man hält den Haartrockner nicht dicht vor den Spiegel und zielt nicht nur auf einen Punkt, sondern bewegt ihn zum Beispiel auf Höhe des eigenen Gesichts über eine Fläche von 30 Zentimetern mal 30 Zentimetern hin und her.” Ein Handtuch hinterlässt beim Abwischen Schlieren - die Durchsicht bleibt schlecht. Besser ist laut Stiftung Warentest ein Mikrofasertuch.

Es kann auch sein, dass der Spiegel schwarz anläuft. „Dann ist die Silberschicht hinter dem Glas geschädigt”, erklärt Experte Glassl. Das lässt sich nicht mehr rückgängig machen. „Das kann man verhindern, indem man an die Spiegelränder keine sauren Reinigungsmittel gelangen lässt und beim Aufhängen des Spiegels die Schutzschicht, die die Silberschicht schützt, nicht ankratzt.”

2. Weiße Flecken: Wo Wasser hinkommt, bleiben Kalkflecken zurück. Duschwände aus Glas und Kunststoff sind besonders anfällig. Einen besonderen Tipp hat die Stiftung Warentest: Kalkkrusten von flüssigem Buntwaschmittel aufweichen lassen. In Ecken kann auch ein Kunststoffspachtel dicke Ablagerungen gut lösen, danach etwas Zitronensäure auftragen und einwirken lassen. Am einfachsten ist aber, die Flächen wie auch Fliesen direkt trockenzureiben, so setzt sich Kalk gar nicht erst ab.

An Armaturen ist Kalk eine heikle Sachen: Denn schrubbt man ihn mit aggressiven Mitteln und groben Lappen weg, verkratzt das Chrom. Dieser Überzug ist meist nur eine dünne Schicht - ist sie verletzt, kann der Kern rosten. Daher gilt: Reiniger zum Beispiel mit Ameisen- oder Salzsäure sind tabu, erklärt die Stiftung Warentest. Die Vereinigung Deutscher Sanitärwirtschaft betont auch, dass Reiniger in Sprühflaschen grundsätzlich nicht direkt auf die Armaturen gegeben werden dürfen, sondern auf ein Tuch. Der Sprühnebel kann sonst durch Ritzen und Öffnungen in die Armatur eindringen und Schaden anrichten.

Frischen Kalk packen ein paar Tropfen Handseife auf einem feuchten Tuch. Verkrustungen erst mit einem Bimsstein leicht aufrauen, dann etwas Essigreiniger darauf geben. Hat sich der Kalk schon mit Eisen verbunden und Rostflecken gebildet, raten die Haushaltsexperten, ein Küchenkrepp in verdünnte Essigessenz zu tränken und auf die Stelle wirken zu lassen.

Für Kalkbeläge in der Badewanne aus Acryl wird das Küchenpapier in Zitronensäurelösung getaucht. Das Papier darf aber keine Drucke haben, sonst verfärbt sich das Acryl dauerhaft. Auf keinen Fall darf das Material mit üblichen Entkalkern für Elektrogeräte wie die Kaffeemaschine geputzt werden, diese können die Wanne ebenfalls verfärben. Und Kalk im Zahnputzbecher? Die Vereinigung Deutscher Sanitärwirtschaft rät, ihn mit warmer Kochsalzlösung auszuspülen. Dann entsteht der Belag gar nicht.

3. Schmutzige Fugen: In Fugen hängen nicht nur Partikel gerne fest oder gedeiht Schimmel besonders gut, sie sind aus den schmalen Rillen auch nicht sonderlich gut zu entfernen. Kein Wunder - laut der Vereinigung Deutscher Sanitärwirtschaft setzt sich im Badezimmer an feuchten Stellen Staub auch schneller ab als in trockenen Räumen, wo die Partikel länger in der Luft schweben.

Was tun? „Es kommt darauf an, wodurch sie verschmutzt sind und aus welchem Material sie hergestellt worden sind”, sagt Reinigungsexperte Glassl. „Wenn es sich um Kalkschmutz handelt, dann sind saure Badreiniger geeignet, sofern das Fugenmaterial säurebeständig ist.” Ansonsten sollte man Scheuerpulver verwenden.

Aber: Laut dem Forum Waschen dürfen säurehaltige Reinigungsmittel nur kurz auf das Füllmaterial der Fuge einwirken: bei leichten Ablagerungen nur bis zu einer Minute, bei stärkeren bis zu fünf Minuten. Gut ist, die Fugen vorher mit Leitungswasser zu benetzen, das verhindert ein Eindringen des Mittels in das Fugenmaterial.

Bei Schimmel hilft ein spezieller Reiniger. „Keinesfalls sollte Backpulver benutzt werden”, betont Glass. Zwar lassen die Trennmittel Mehl oder Stärke zusammen mit dem ebenfalls in Backpulver enthaltenen Natriumcarbonat die Fuge zunächst weißer erscheinen. „Mehl oder Stärke in den Fugen dient aber den mit hoher Wahrscheinlichkeit zurückbleibenden Schimmelresten als Nahrung, was den nächsten Schimmelbefall vorprogrammiert”, erklärt der Experte.

4. Kleine Tierchen: Silberfischchen kriechen in der Dunkelheit aus Ritzen in Boden und der Wand. Man kann sie aber leicht einfangen mit Tüchern, auf die Zucker oder Mehl gestäubt wird. Pappstreifen mit Honig sind ebenfalls ein gutes Lockmittel. Auch Kartoffeln in einer Schale locken die Tiere an. Das Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN) in Hamburg rät, die Fressfallen abends aufzustellen und morgens einzusammeln und auf dem Kompost zu entsorgen. Abflüsse von Waschbecken und Badewannen sind ebenfalls Versteckmöglichkeiten der nachtaktiven Silberfischchen. Es hilft, sie über Nacht zu verschließen.

(dpa)