Preissteigerung : Wo im Haushalt die Stromfresser stecken
Interaktiv Aachen Der Laptop hängt am Strom, die Waschmaschine läuft, wir kochen, backen, staubsaugen und haben es hell und warm. Was kostet jedes einzelne Haushaltsgerät dieses Jahr mehr als noch 2020 oder 2021? Sehen Sie, was wirklich Ihren Strom frisst und wie der Gasheizungspreis explodiert ist. Klicken Sie sich durch unser Musterhaus.
Unser Alltag ist teuer geworden: Ein Vierpersonenhaushalt zahlt heute fast 60 Prozent mehr für die Energie, die er zu Hause braucht, als noch im Januar 2020. Vom Konto verschwinden 3138 Euro statt 1977 Euro, also etwa 100 Euro mehr pro Monat. Kein Wunder: Erdgas ist von Januar 2020 bis März 2022 um 121 Prozent teurer geworden, Strom um 20 Prozent.
Bei diesen Preisen kostet uns unsere warme Dusche mit einem Gas-Durchlauferhitzer aktuell jährlich 93 Euro mehr als noch vor rund zwei Jahren, mit der Stromvariante 71 Euro. Für eine ebenso warme Wohnung wie im Jahr 2020 zahlen wir 911 Euro mehr für das nötige Gas.
Manche Geräte sind Stromfresser, andere brauchen überraschend wenig. Die Netzteile von Smartphones etwa haben einen so geringen Verbrauch, dass selbst ein tägliches Laden nicht ins Gewicht fällt. Klicken Sie sich einfach durch die Räume in unserem Energie-Musterhaus um zu erkennen, was wirklich Strom frisst und wie Sie sparen können. Dafür haben der Wirtschaftsingenieur Jan Priesmann und Prof. Aaron Praktiknjo vom Lehrstuhl für Energiesystemökonomik an der RWTH Aachen auf die Kilowattstunde genau den Verbrauch jedes einzelnen Gerätes in einem Durchschnittshaushalt bestimmt und dann die Kosten für 2020, 2021 und 2022 anhand der Verbraucherpreise vom Bundesverband Energie und Wasserwirtschaft (BDEW) berechnet.
Um den Preissprung erkennbar zu machen, der in diesem Jahr durch den Angriff Russlands auf die Ukraine in kürzester Zeit zusätzlich auf die Verbraucher zugekommen ist, haben die Aachener Wissenschaftler die Strom- und Gaspreise für März aus dem Börsenpreis plus Steuern und Abgaben errechnet und auch daraus einen Jahreswert hochgerechnet. Hoffnung darauf, dass die Preise dort verharren, wo sie jetzt stehen, sollten die Verbraucher angesichts der aktuellen Entwicklungen in der Ukraine nicht haben.
Die Spartipps offenbaren sich beim Blick auf das Musterhaus schnell: Allein der Standby-Modus von Mikrowelle, elektrischer Zahnbürste, Fernseher und Stereoanlage schlägt in diesem Jahr mit etwa 50 Euro zu Buche. Wer den Eco-Modus bei Waschmaschine und Geschirrspüler konsequent nutzt, kann ebenfalls 50 Euro bei wenig effizienten Geräten oder 24 Euro bei energieeffizienten sparen. Und wer alte Geräte konsequent durch energieeffiziente ersetzt, zahlt 338 Euro weniger für deren Verbrauch. Allerdings muss man in diesem Fall das Budget für die Anschaffung dieser Geräte haben.