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Tipps vom TÜV: Autofahren im Winter

Tipps vom TÜV : Autofahren im Winter

Noch hat sich der Winter nicht mit seinen extremen Seiten gezeigt, doch TÜV Süd in München rät, Autofahrer sollten sich auch mental gewappnet zeigen und sich einiger Tipps und Besonderheiten erinnern.

Erst kratzen, dann starten. Motor an, zügig losfahren und jeden Tropfen Benzin zur Fortbewegung nutzen. Handgriffe wie anschnallen oder Scheiben frei kratzen vorher erledigen. „Besonders wenn der Motor kalt ist, zeigt sich der Treibstoffbedarf mit hochgerechnet bis zu 40 Litern pro 100 Kilometern besonders üppig und der Schadstoffausstoß ebenso“, erläutert Eberhard Lang von TÜV Süd in München. Der Katalysator schläft noch, das Öl ist gerade im Winter sehr zähflüssig, der Motor erst nach ungefähr vier Kilometern warm gefahren und erreicht dann seine normale Leistung bei normalem Verbrauch. Noch ein Tipp: Auch im Winter gilt es Kurzstrecken zu vermeiden und wenn möglich Kurzfahrten zusammenzulegen.

Im Winter immer wieder zu beobachten: den Motor ständig laufen lassen. Beim Warten auf die Kinder vor der Schule, in der Schlange beim Drive-in oder vor Bahnübergängen. Moderne Motoren sparen bereits Sprit, wenn man sie nur wenige Minuten ausschaltet.

Die Heckscheiben- und die Sitzheizung gehören zwar zu den bescheideneren Spritschluckern. Trotzdem sollte die Sitzheizung nur in den ersten Minuten der Fahrt eingeschaltet werden. Ist der Motor warm und die Heizung gibt genug Wärme ab, bringt die Sitzheizung keinen zusätzlichen Nutzen. Die normale Heizung reicht aus, die Motorwärme kostet nicht zusätzlich. Ähnlich ist es bei der Heckscheibenheizung: Sie sollte nur dann aktiviert werden, wenn die Scheibe tatsächlich beschlagen ist. In der Regel ist sie nach einigen Minuten wieder frei und die Heizung kann ausgestellt werden. Bei modernen Fahrzeugen ist sie ohnehin so geschaltet, dass sie automatisch ausgeht, wenn die Rücksicht wieder ungetrübt ist.

Ebenfalls bei der Klimaanlage sollte man im Winter auf sparsamen Einsatz setzen - wegen des Mehrverbrauchs. Beim Entfrosten allerdings gilt: Bei feuchtem Wetter verhindert oder entfernt sie wirkungsvoll den Beschlag von den Scheiben. Kalte Luft enthält nämlich weniger Feuchtigkeit als warme. Der kurze Einsatz der Klimaanlage zur Enteisung kostet nach Erkenntnissen der Experten von TÜV Süd weniger Energie als langer Betrieb der Heckscheibenheizung oder des Gebläses.

Die richtige Beleuchtung ist gerade in der Winterzeit wichtig, weil sie Sicherheit bringt. Bei normaler Sicht gelten jedoch keine anderen Vorschriften als im Sommer. Weil aber im Winter Nebel und Schneefälle häufiger den Einsatz der Nebelrückleuchte erfordern, hier einige Hinweise der TÜV Süd-Fachleute: Wann sie eingeschaltet werden soll, schreibt der Gesetzgeber genau vor: Die Nebelschlussleuchte darf nur bei Nebel und dann ausschließlich bei Sichtweiten unter 50 Metern leuchten. In solchen Fällen ist Tempo 50 vorgeschrieben. Wer also mit Nebelschlussleuchte schneller als 50 fährt, macht etwas falsch. Deshalb die Nebelbeleuchtung immer ausschalten, wenn sie nicht gebraucht wird.

Glatt vor der Ampel oder beim Losfahren an einer Steigung? Viel Gas und durchdrehende Räder schädigen nicht nur die Umwelt, sondern sind überdies kontraproduktiv. Wer behutsam Gas gibt und vorsichtig losfährt, schont die Natur, kommt besser vom Fleck und sicher ans Ziel.

(amv)