Medizinisch psychologische Untersuchung : So läuft der „Idiotentest“

Wer ein Glas zu viel trinkt, trotzdem selbst fährt und erwischt wird, dem droht der sogenannte „Idiotentest“. Hierbei handelt es sich um die MPU, die medizinisch psychologische Untersuchung. Nur wenn man diese Untersuchung besteht, erhält man den Führerschein zurück. Doch wie läuft die MPU ab und was ist dabei zu beachten?

Darum geht es bei der MPU

Der Führerschein-Verlust führt nicht unbedingt zu einer MPU. Nur wenn die die Beamten befürchten, dass der Fahrer eine Gefahr im Straßenverkehr ist, wird eine MPU angeordnet. Die meisten werden aufgrund von Alkoholkonsum zur MPU geladen. Doch auch bei Drogenkonsum und hohen Geschwindigkeitsübertretungen kann eine MPU anstehen.

Die Untersuchung soll klären, ob der Fahrer körperlich und psychisch in der Lage ist, ein Auto verantwortungsbewusst zu lenken. Nicht jeder besteht die MPU beim ersten Versuch. In diesem Fall kann die Untersuchung wiederholt werden. Die gute Nachricht ist, dass die MPU bestanden werden kann, wenn man sein Verantwortungsbewusstsein unter Beweis stellt.

Warum die Vorbereitung wichtig ist

Wer zur medizinisch psychologischen Untersuchung geladen wird, sollte sich vorab informieren. So wird man nicht von den tiefgreifenden Fragestellungen der Psychologen überrascht. Wer auf die Verkehrstüchtigkeit untersucht wird, sollte keine unbedachten Antworten geben.

Auch die simple Beteuerung, dass man sich gebessert habe, reicht nicht aus. Es werden alle Lebensbereiche und Gewohnheiten abgefragt. Auf diese Weise erfahren die Psychologen, wie die MPU-Kandidaten mit Suchtmitteln und Herausforderungen umgehen. Für einen ersten Überblick kann der Online-Katalog der möglichen Fragen in der MPU dienen.

Doch welche Fragen tatsächlich gestellt werden, hängt vom Vergehen ab. Damit die Vorbereitung leichter fällt, bieten Experten Vorbereitungskurse für die MPU an. Seriöse Kursanbieter trainieren ihre Teilnehmer jedoch nicht im Schummeln. Vielmehr wird in den Kursen selbstreflektiertes Denken geübt.Schließlich ist die Ehrlichkeit der einzige Weg, die Fahrtauglichkeit zurückzuerlangen.

Die Kurse zur MPU-Vorbereitung können mehrere Hundert Euro kosten. Doch wer sich gut vorbereitet hat bessere Chancen, die MPU beim ersten Mal zu bestehen. So gesehen lohnt sich eine eingehende Vorbereitung. Denn mehrere Untersuchungen sind insgesamt teurer als ein Coaching.

So läuft die Untersuchung ab

Laut den polizeilich erfassten alkoholbedingten Unfällen starben 2019 über 200 Menschen bei einem Verkehrsunfall, der durch Alkoholeinfluss verursacht wurde. Ziel der MPU ist, das Risiko weiterer Straßenverkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss zu reduzieren. Insgesamt besteht die Untersuchung aus drei Teilen und dauert mehrere Stunden. Eine körperliche Untersuchung, eine psychologische Untersuchung und ein Reaktionstest stellen die Fahrtauglichkeit fest.

Die körperliche Untersuchung soll zum einen körperliche Mängel aufdecken, die die Fahrtüchtigkeit einschränken könnten. Zum anderen unterzieht man sich einem Blut, Harn- und Urintest. Die Ergebnisse sollen ausschließen, dass man aktuell Alkohol, Drogen oder Medikamente missbraucht.

Im zweiten Teil legt man einen Reaktionstest ab. Anhand dieser Leistungsdiagnostik lässt sich feststellen, ob man körperlich in der Lage ist, ein Fahrzeug zu lenken. Sowohl die körperliche Untersuchung als auch die Leistungsdiagnostik sind auf das spezifische Vergehen abgestimmt.

Im letzten Teil der Prüfung führt man ein Gespräch mit einem Psychologen oder einer Psychologin, in dem das eigene Trinkverhalten besprochen wird. Hier erzählt man über den Alkoholkonsum, vom ersten Glas bis zum alkoholisierten Fahren. Vergangene Fehler sollte man nicht herunterspielen. Wer sich seine Fehler eingesteht, zeugt von Selbstreflexion.

Außerdem sollte man genau erklären, wie man sein Konsumverhalten zukünftig ändern möchte. Doch leere Phrasen helfen hier nicht weiter. Wichtig ist es, konkrete Maßnahmen und deren Umsetzung im Alltag darzulegen.

Das kostet die MPU

Ziel der MPU ist es, Unfälle durch alkoholisierte Lenker weitgehend zu vermeiden. Daher erhält man nach den drei Untersuchungs-Teilen erhält ein Gutachten, das die Fahrtauglichkeit bejaht oder verneint. Kostenlos ist diese Feststellung nicht. Die Abstinenznachweise, das psychologische Gespräch und das Gutachten können je nach Aufwand zwischen 3000 und 4000 Euro kosten.

Hinzukommen können dreistellige Kosten für einen Vorbereitungskurs. Wer die MPU beim ersten Mal nicht besteht, muss den erneuten Versuch ebenso bezahlen.

Die MPU prüft die Fahrtauglichkeit nach alkoholisiertem Fahren oder ähnlichen Vergehen. Sie besteht aus einer körperlichen Untersuchung, einer Leistungsdiagnostik und einem psychologischen Gespräch. Das Gutachten und die dazugehörigen Untersuchungen können sehr kostspielig sein. Mit einer guten Vorbereitung kann die MPU beim ersten Mal bestanden werden und man vermeidet die Kosten für weitere Diagnostiken. In den Vorbereitungskursen lernt man, das eigene Trinkverhalten zu verstehen und wie man den Alkoholkonsum reduziert.