Weiterstadt : Skoda Superb Combi zeigt wahre Größe
Weiterstadt Skoda-Fahrern wird gemeinhin nachgesagt, eher zu den kühlen Rechnern zu gehören und mit ihrem Werbespruch „simply clever“ unterstreicht die VW-Tochter auch gerne diese Einordnung. Funktionalität, moderne Technik (aus dem Mutterkonzern) und klare Linien stehen obenan.
Nobel-Accessoires wie Holz, Chrom oder Aluminium findet man eher selten im Angebot. Eine Ausnahme ist das Spitzenmodell Skoda Octavia Combi in der Laurent&Klement-Ausstattung. Hier gibt es neben diversen technischen Schmankerln wie einen Frontradarassistenten mit City-Notbremsfunktion, einen dynamischen Lichtassistenten, eine elektrisch-betätigte Heckklappe, Rückfahrkamera oder Drei-Klima-Automatik.
Zudem verwöhnt der Kombi innen mit einer gekonnten Materialauswahl im Wechselspiel von Leder, Applikationen und hochwertigem Plastik samt der dauerhaften und geschmackvollen Anbringung der daraus gefertigten Teile. Außen gefällt der Kombi mit seinem schnörkellosen und geradlinigen Design, das wohl noch nach Jahren nicht alt aussieht. Allerdings hat dies alles auch bei Skoda seinen Preis.
Kostet der Basis-Superb Combi überschaubare 25.890 Euro, so richtet sich das Top-Modell eher an Besserverdienende (Testwagenpreis: 49.690 Euro). Im Vergleich zu seinen Konkurrenten an der Grenze der oberen Mittelklasse (Audi A6 Avant oder etwa BMW 5er Touring) ist er aber immer noch ein günstiges Angebot. Betrachtet man den Combi von Außen, bleibt der Blick an den gezogenen Linien sowie die gestreckte Form der Karosserie hängen. Schon im Stand signalisiert der Superb Agilität und Dynamik.
Die optische Ansage wird auch in Fahrt umgesetzt. Sicher und souverän lässt sich das 4,86 Meter lange Auto auf Landstraßen von einer scharfen Kurve zur nächsten bewegen lässt. Das ändert sich nicht, wenn der Gasfuß energischer auf das Gaspedal drückt. Der Superb liegt souverän-entspannt in der Hand und reagiert mit seiner elektromechanischen Servolenkung exakt auf alle Richtungswünschen des Fahrers Dazu trägt das ausgewogen abgestimmte Fahrwerk bei.
Bei ihm haben die Techniker den Spagat zwischen Komfort und Sportlichkeit gelungen hinbekommen. Lupft man in einer schnell gefahrenen Kurve das Gaspedal, drängt das Heck etwas nach außen bevor das ESP dem Anfall von Fahrexzentrik rasch den Riegel vorschiebt. Langstrecke und Komfort sind das Habitat des Skoda-Flaggschiffs. Diesem Fahreindruck spielen der Zweiliter-Diesel (190 PS) sowie das Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe in die Hände.
Es portioniert die einzelnen Fahrstufen situationsgerecht, ein Griff zu den Schaltpaddeln am Lenkrad erübrigt sich. Der Turbodiesel mit AdBlue-System - der 13-Liter-Additivtank reicht je nach Fahrweise grob gerechnet für 13.000 Kilometer - verfügt über ein Start-Stopp-System samt Rekuperation sowie Abgasturbolader mit variabler Ladergeometrie. So konzipiert zeigt er viel Schwung von unten raus und lässt einen mit seinem Drehmoment von 400 Newtonmetern selbst an langen Bergpassagen nie im Stich.
Als Höchstgeschwindigkeit nennt Skoda 233 Kilometer pro Stunde (km/h), als Sprintwert aus dem Stand auf 100 km/h 8,1 Sekunden. Je 100 Kilometer Strecke zeigt der Bordcomputer einen Verbrauch von rund sieben Liter. Mit einer Außenlänge von 4,85 Meter wird das Raumangebot naturgemäß aus dem Vollen geschnitzt. Simply-Clever haben Skoda-Ingenieure praktisch jeden Zentimeter für Insassen und Gepäck ausgenutzt, bis hin zum Einsteckfach für einen Taschenschirm in der Türverkleidung.
Zu einem echten Aha-Erlebnis wird der Blick in den Fond-Beinraum. Entspannt lassen sich selbst übereinandergeschlagene Beine platzieren. Seine ganze Größe zeigt der Superb schließlich im Laderaum: 660 bis 1950 Liter Volumen liegen an der Obergrenze herkömmlicher Kombi-Angebote. Als Draufgabe ist das Ladeabteil glattflächig und die Heckklappe breit sowie weit aufschwingend.
Den praktischen Teil komplettieren beim „Laurent&Klement“ ein ausschiebbarer Ladeboden, ein Laderaummanagement mit verschiebbaren Spannelementen zur Fixierung des Gepäcks sowie die elektrisch öffnende und schließende Heckklappe.