Reifnitz : Neuvorstellung Golf GTI als TCR-Version mit 290 PS: Renner für die Straße
Reifnitz Für die vielen tausend Fans ist das jährliche GTI-Treffen am Wörthersee schlicht Kult. Für VW-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann ist es ein Herztermin: „Es ist begeisternd zu sehen, wie hier viele Enthusiasten ein herkömmliches Serienmodell zu ihrem ganz eigenen, individuellen GTI machen.“
Viele der Umbauten und Ideen sind nach seinen Worten auch für die Wolfsburger Ingenieure und Designer eine Inspirationsquelle. Denn eines haben Techniker und Fans auf jeden Fall gemein: die Leidenschaft für Performance, Sportlichkeit und gutes Design.
Tugenden, die das diesjährige VW-„Mitbringsel“ voll und ganz erfüllt. Die seriennahe Studie des GTI TCR ist schließlich eine abgeleitete Straßenversion des gleichnamigen Rennwagens. Dessen Gene sind auf den ersten Blick anzusehen. Die Stoßfänger vorn markant und kraftvoll gezeichnet. Die seitlichen Einlässe für eine geänderte Luftführung für die aufgrund der höheren Leistung notwendigen zusätzlichen Wasserkühler in Hochglänzend-Schwarz ausgeführt. Als Frontspoiler kommt ein an den Motorsport erinnernder Splitter zum Einsatz. Die Schwelleraufsätze an den Flanken reichen bis in den Heckbereich. Dort dominieren ein mächtiger Diffusor sowie große Endrohre an beiden Seiten. Die Edelstahl-Abgasanlage haben die Techniker auf das Leistungspotential des neuen GTI-Spitzenmodells ausgelegt. Auf Wunsch kann eine Titan-Abgasanlage eingebaut werden, die bislang ausschließlich dem Golf R mit Allradantrieb vorbehalten war.
Das maximale Drehmoment von 370 Newtonmetern (Nm) liegt bei 1700 Umdrehungen pro Minute an und wird über ein Siebengang-DSG-Getriebe und Quersperre auf die Vorderräder übertragen. „Motor, Fahrwerk, Lenkung - alles passt perfekt zusammen“, fasst Rennlegende Hans-Joachim „Striezel“-Stuck nach ersten Fahreindrücken zusammen. Während die „Normalversion“ bei Tempo 250 abgeregelt wird, können Geschwindigkeitsenthusiasten erstmals auch wieder ein Paket ohne die automatische Begrenzung ordern. Dann ist erst bei einer Geschwindigkeit von 264 Kilometern pro Stunde (km/h) Schluss mit dem Vortrieb. Zudem werden dann 19-Zoll-Räder (ansonsten 18 Zoll Schmiederäder), eine nochmals um 20 Millimeter abgesenkte Karosserie samt Sportfahrwerk sowie die adaptive Fahrwerksregelung DCC mitgeliefert. Die passt auf Knopfdruck die Charakteristik der elektrisch verstellbaren Dämpfer auf besonders sportlich, komfortabel oder normal an.
Für den notwendigen Abtrieb sorgt in allen Modellen gleichermaßen ein neu entwickelter Dachkantenspoiler. Und VW-Rennsportler Benni Leuchter bestätigt, dass die Verzögerungswerte des GTI TCR mit seinem Arbeitsgerät durchaus mithalten können. Gelochte Bremsscheiben mit speziellen Bremssätteln- und belägen sind dafür verantwortlich. „Die Abstimmung des Fahrwerks der Straßenversion ist fast identisch mit meinem 350 PS starken Sportwagen“, schwärmt Leuchter von den Fahreigenschaften des neuen Golf.
Einem Golf, den sich GTI-Fans aller Voraussicht nach noch vor Weihnachten in die Garage stellen könnten. Vorausgesetzt das Budget reicht für den von Stuckmann avisierten Preis von knapp unter 40.000 Euro.