Friedberg : Mitsubishi Eclipse Cross: Zum Ende hin wird es schräg
Friedberg Zwischen Mitte der 90er Jahre bis um die Jahrtausendwende bot Mitsubishi hierzulande unter dem Namen Eclipse ein Sportcoupé mit bis zu 210 PS an. Die Verkaufszahlen waren recht übersichtlich. Dann verschwand der Zweitürer aus dem Angebot. Nun gibt es wieder den Eclipse - mit dem Namenszusatz Cross.
Ein 4,40 Meter langer Crossover, elf Zentimeter länger und 2,4 Zentimeter breiter, als Nachfolger des ASX. Ansehnlich gezeichnet mit leichten Coupé-Anleihen durch die abfallende Dachlinie hebt er sich wohltuend vom üblichen Kompakt-SUV-Einerlei ab. Vor allem mit seiner Kehrseite zeigt sich der Eclipse Cross mit geteilter Heckscheibe und unkonventionellen Rücklichtern provozierend und polarisierend.
Der Innenraum präsentiert sich in Stil und Verarbeitung deutlich besser als frühere Mitsubishi und angenehm variabel. Zahlreiche Softtouch-Oberflächen unterstreichen das Wohlbefinden. Silberne Applikationen setzen passende Akzente. Die Rückbank lässt sich nicht nur im Verhältnis 40:60 umklappen, sondern in der Länge um bis zu 20 Zentimeter verschieben. Je nach Stellung der Fondlehne schluckt das Gepäckabteil 341 Liter bis 448 Liter. Maximal beträgt das Ladevolumen 1159 Liter.
Bereits die Grundausstattung ist sehr umfangreich. Ab 21.990 Euro kommt der Mitsubishi Eclipse Cross mit Berganfahrhilfe, Spurhalteassistent, beheizbare Außenspiegel, Regensensor, Tempomat, Zentralverriegelung, Audiosystem, Klimaautomatik und der verschiebbaren Rücksitzbank daher. Der Testwagen mit Vollausstattung (Top) schlägt mit 30.990 Euro zu Buche, zumindest auf dem Papier, denn einstweilen bietet Mitsubishi bis zu 3000 Euro Rabatt.
Weniger extrovertiert im Vergleich zum äußeren Erscheinungsbild zeigt sich der Innenraum. Der Fahrer hat gut ablesbare Analog-Instrumente vor sich, ein ausklappbares Head-Up-Display sowie einen passend positionierten Sieben-Zoll-Multifunktionsbildschirm für Navigation, Soundsystem samt weiteren Funktionen, die sich über ein kleines Touchpad auf dem Mitteltunnel bedienen lassen.
Einige Bedienelemente freilich muss man erst ein wenig suchen. Die vorderen Sitze erweisen sich als solide sowie langstreckentauglich. Das große Panoramadach lässt reichlich Licht in den Innenraum. Für großgewachsene Fondpassagiere wird aufgrund der abfallenden Dachlinie die Luft über dem Scheitel etwa dünn und birgt zusammen mit den niedrigen Türausschnitten Kopfnussgefahr.
Der Turbo-Benzinmotor (163 PS) liefert sein Drehmoment (250 Newtonmeter) über einen weiten Bereich, was drehzahlschonendes Fahren im hohen Gang ermöglicht und er reagiert gut von unten an. Jenseits von 4000 Umdrehungen pro Minute (U/min.) wird er allerdings etwas laut. Der Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 dauert laut Hersteller etwas über zehn Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 205 Kilometer pro Stunde (km/h).
Lange fristete Mitsubishi - inzwischen zur Nissan-Gruppe gehörig - in Deutschland ein Mauerblümchendasein. Mit dem Eclipse Cross ist augenscheinlich ein großer Schritt nach vorn gelungen und das japanische Traditionsunternehmen bringt sich über das auffällige Design endlich wieder als moderner Hersteller in Position.