Friedberg : Der Subaru Impreza ist ziemlich einzigartig
Friedberg Er hat auf alle Fälle ein absolutes Alleinstellungsmerkmal, der Subaru Impreza. Schließlich verfügt die viertürige Mittelklasselimousine mit großer Heckklappe serienmäßig über einen permanenten Allradantrieb und wird traditionell von einem Boxermotor angetrieben
Dessen Kraft wird in der jetzt fünften Generation von einem siebenstufigen CVT-Getriebe auf die beiden Achsen übertragen. Eine manuelle Schaltung wie beim Vorgänger ist nicht mehr im Angebot. Und - das sei vorweg gesagt - diese Automatik ist ein echter Schwachpunkt des Autos. Das gilt für beiden Leistungsstufen des Boxertriebwerks. Dabei zeigt sich der 1,6 Liter (114 PS) überhaupt ziemlich schwach auf der Brust. Das Getriebe scheint einen Großteil der Kraft aufzufressen.
Der für die CVT-Bauart bekannte Gummibandeffekt tritt bei diesem Motor besonders deutlich hervor. Der Tritt auf das Gaspedal löst ein Aufheulen aus, ohne dass echter Vortrieb spürbar wird. Das ist bei der 156 PS starken Zweiliterversion schon wesentlich besser. Wirklich sportlich geht es aber auch damit nicht voran. Dennoch liegt der Verbrauch beider Triebwerke (laut Norm bei 6,2 Liter/6,6 Liter) in der Praxis bei etwas - happigen - mehr als neun Litern.
Über jede Kritik erhaben indessen sind Komfort, Platzangebot und Ausstattung. Federung und Dämpfung sind passend zur Motorenleistung nicht sportlich, sondern so abgestimmt, dass der Impreza sanft selbst schlechte Strecken passiert. Stöße oder Schläge werden angenehm weggefiltert. Dementsprechend sind richtig schnelle Kurvenfahrten oder zackige Ausweichmanöver nicht so das Ding der Schräghecklimousine. Bein- und Kopffreiheit sind vor allem im Fond üppig. Groß gewachsene Mitfahrer können es sich dort absolut bequem machen.
Der Fahrer sitzt vor einem aufgeräumten Armaturenträger, hat alles gut im Griff und im Blick. Das gilt ebenso für die Sicht nach hinten, da der Heckspoiler mit integrierter dritter Bremsleuchte als Dachverlängerung nach oben gewandert ist. Wird die große hintere Klappe geöffnet, tut sich ein Ladeabteil mit einem Volumen von 385 Litern auf.
Das kann bei umgeklappten Lehnen der Rückbank bis auf 1310 Liter (dachhoch) ausgeweitet werden. Doch zurück ins eigentliche Passagierabteil, das schon beim Basismodell (es gibt vier Ausstattungslinien) umfangreich bestückt ist. Klimaautomatik, Sitzheizung vorn, elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel, ein hochwertiges Audiosystem mit 6,5 Zoll großem Farbtouchscreen, DAB-Radio, CD-Player, USB-Anschluss und Smartphone-Einbindung sind im Einstiegspreis von 21.980 Euro (1,6 Liter) vorhanden.
Die höherwertig ausgestattete Zwei-Liter-Variante kosten laut Preisliste 26.980 Euro. Das Sicherheitspaket umfasst werksseitig zudem das so genannte Eyesight-System. In dem sind Notbremssystem samt Kollisionswarner, adaptiver Abstands- und Geschwindigkeitsregelung, aktive Spurhalte- und Spurleitassistenten und Anfahrassistenten enthalten. Auch mit diesem Ausstattungsumfang dürfte der Impreza sein Alleinstellungsmerkmal unterstreichen. Wolfgang Schäffer