München : Böen bei der Autofahrt: Nicht umpusten lassen
München Plötzliche Böen können selbst vorsichtige Fahrer in gefährliche Situationen bringen. Reduziertes Tempo, mehr Abstand sowie erhöhte Aufmerksamkeit sind nach Ansicht des Experten Eberhard Lang von TÜV SÜD in München Grundvoraussetzungen dafür, dass es nur beim Schrecken bleibt.
„Schon vor der Fahrt sollte man sich über den Wetterbericht oder Smartphone-Apps über Gefahren durch starken Wind oder Sturm informieren“ , rät Lang. Besonders durch Seitenwind gefährdete Streckenabschnitte sind mit Schildern und auf Autobahnen oft auch durch Windsäcke markiert. Autobahnen sind aber nicht die Strecken mit dem höchsten Risiko, sondern vor allem Landstraßen. Waldschneisen sind ebenso wie Talbrücken und Tunneleinfahrten problematisch.
Erwischt einen eine Böe, heißt es, gefühlvoll gegenlenken. Hektisches Drehen am Lenkrad birgt die Gefahr, dass das Auto ins Schleudern gerät. Noch mehr als generell ist bei heftigen Winden eine ausreichende Entfernung zum nächsten Fahrzeug notwendig. „Das gilt auch für den seitlichen Abstand“, betont Eberhard Lang: „Andere Autos oder Lastwagen können selbst durch den Wind ins Schlingern geraten. Dann schützt nur Abstand vor dem Zusammenstoß“.
Problematisch sind Überholmanöver bei starkem Seitenwind, besonders das Vorbeifahren an Lastzügen. Die schatten nämlich Wind oder Sturm ab und die Notwendigkeit des Gegenlenkens entfällt beim Vorbeifahren plötzlich. Wer darauf nicht schnell genug reagiert, dessen Auto gerät schnell aus der Spur. „In solchen Wettersituationen empfiehlt sich, beispielsweise auf Brücken nicht zu überholen“, legt der TÜV SÜD-Experte Autofahrern ans Herz.
Sturm kann nicht nur Fahrzeuge auf Abwege bringen. Autofahrer müssen damit rechnen, dass Laub, Äste, sogar Bäume auf der Fahrbahn landen. Erhöhte Aufmerksamkeit ist nötig. Und Vorsicht beim Wegräumen von Hindernissen: Immer eine Sicherheitsweste anziehen und die Stelle mit Warnblinkanlage und Warndreieck absichern. Ein besonderes Kapitel ist das Fahren mit einem Anhänger. „Speziell Wohnanhänger bieten dem Wind eine große Angriffsfläche“, weiß Lang.
An einigen Streckenabschnitten oder auf Brücken werden bei entsprechender Wetterlage sogar Fahrverbote für Fahrzeuge mit Anhängern verfügt. Auf entsprechende Schilder achten. Auch ansonsten wartet der sicherheitsbewusste Gespannfahrer möglichst das Abklingen des Sturms ab. nom