Sicherheit für Babys und Kinder : Auf festen Sitz achten
München Bei Autofahrten mit ihrem Baby sollten Eltern einige Punkte beachten, damit alle sicher und möglichst entspannt unterwegs sind. Dass sie Tochter oder Sohn dabei in einer Babyschale oder einem Kindersitz transportieren, sollte selbstverständlich sein.
„Solche Rückhaltevorrichtungen müssen nach den ECE-Regelungen 44/04 oder R129 zugelassen sein“, erinnert Philip Puls von TÜV Süd in München. Ob sie den gesetzlichen Vorschriften entsprechen, zeigt das orangefarbene Prüfetikett, das am Kindersitz angebracht sein muss. Regelmäßige Tests über die Rückhaltesysteme publiziert die Stiftung Warentest.
„Die beste Rückhaltevorrichtung nützt bei einem plötzlichen Stopp oder Unfall allerdings wenig, wenn das Baby darin nicht richtig befestigt wurde“, betont Puls. Die Eltern sollten daher die Anweisungen der Gebrauchsanleitung des Babysitzes genau befolgen oder - besser noch - einen Fachverkäufer zu Rate ziehen. „Er kann den Einbau ins Fahrzeug und die alltägliche Handhabung genau erklären. So lassen sich spätere Fehler bei der Handhabung vermeiden“, gibt Puls zu bedenken. Vor allem bei älteren Fahrzeugen gibt es erfahrungsgemäß immer wieder Probleme mit der ungünstigen Gurthöhe oder zu kurzen Gurtbändern.
Zwei typische Fehler sind dem TÜV Süd-Fachmann zufolge immer wieder zu beobachten: Die Kinder werden zu früh von der Babyschale in den Kindersitz oder in Fahrtrichtung gesetzt; mit Gurten gesicherte Sitze sind oft zu locker befestigt. „Auch beim Anschnallen der Kinder sollten die Eltern aufpassen, dass die Gurte straff genug angezogen sind“, legt Puls Eltern an Herz: „Sonst besteht die Gefahr, dass das Kind bei einem Aufprall aus dem Gurt rutscht. Mehr als eine flache Hand sollte nicht zwischen Kind und Gurt passen.“
Doch nicht nur in Sachen Sicherheit gibt es bei Autofahrten mit kleinen Kindern einiges zu bedenken. „Für Babys sollte ein angenehmes Klima im Fahrzeug herrschen. Die Wohlfühltemperatur für Babys liegt bei rund 22 Grad Celsius. Bei längeren Fahrten sollten die Eltern ausreichend Pausen für Trink- und Wickelzeiten einplanen. „Ideal ist es, wenn ein Mitfahrer neben dem Baby auf dem Rücksitz Platz nimmt, um sich während der Fahrt darum zu kümmern“, schildert der TÜV Süd-Fachmann seine Erfahrungen. Wer allein fährt, kann den Nachwuchs über einen Babyspiegel im Blick behalten. Im Zweifel anhalten und die Situation entschärfen sollte man, wenn das Baby unruhig und quengelig wird. Die Schreie eines Kleinkindes können bis zu 100 Dezibel erreichen. „Bei einem solchen Lärmpegel ist es praktisch unmöglich, sich aufs Autofahren zu konzentrieren, von den Sorgen um den kleinen Passagier ganz abgesehen“, weiß Puls.