Wie sieht das Kabinett Scholz aus?
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Wie sieht das Kabinett Scholz aus?
Foto: dpa/Kay Nietfeld 06.12.2021
Neben dem Bundeskanzleramt, das vom SPD-Politiker Olaf Scholz als Bundeskanzler und einem Kanzleramtsminister geleitet werden soll, wird es künftig 15 statt bisher 14 Bundesministerien geben. Sechs werden von der SPD besetzt werden, fünf von den Grünen und vier von der FDP. Ein Überblick.
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Foto: dpa/Kay Nietfeld Kanzleramtschef: SPD
Dieser Posten wird in einer Ampelkoalition noch wichtiger sein als bisher. Denn der Kanzleramtschef koordiniert die Regierungsarbeit und das dürfte bei drei Partner komplizierter werden. Scholz' enger Vertraute Wolfgang Schmidt (SPD) übernimmt diese zentrale Aufgabe. Zuletzt war der 51 Jahre alte Jurist Finanz-Staatssekretär, agierte hinter den Kulissen aber vor allem als „Spin Doctor“ und Strippenzieher.
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Foto: dpa/Kay Nietfeld Arbeit und Soziales: SPD
Hubertus Heil soll als Arbeits- und Sozialminister im Amt bleiben. Der 49-Jährige galt bereits in der vergangenen Wahlperiode als durchsetzungsstark und fleißig – und zwar bei Themen wie Rente, Arbeitsmarkt und Hartz IV, die für seine SPD besonders wichtig sind.
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Foto: dpa/Frank Rumpenhorst Innen und Heimat: SPD
Die hessische SPD-Partei- und Fraktionschefin Nancy Faeser soll die erste deutsche Bundesinnenministerin werden.
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Foto: dpa/Michael Kappeler Bauen: SPD
Das Ministerium wurde neu geschaffen. Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Klara Geywitz wird das neu zugeschnittene Bundesbauministerium übernehmen.
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Foto: dpa/Oliver Berg Gesundheit: SPD
Der Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach (SPD) soll neuer Bundesgesundheitsminister werden. Der Gesundheitsexperte hat seit Beginn der Corona-Pandemie eine Medienpräsenz wie kaum ein anderer Politiker.
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Wie sieht das Kabinett Scholz aus?
Foto: dpa/Michael Kappeler Verteidigung: SPD
Dieses Ministerium ist den Sozialdemokraten in den Koalitionsverhandlungen überraschend zugefallen. Die bisherige Justiz- und Familienministerin Christine Lambrecht (SPD) wird künftig das Verteidigungsministerium führen. Sie hat sich für eine Überprüfung von Bundeswehreinsätzen im Ausland ausgesprochen. Diese müssten ständig evaluiert werden, und es müsse einen Plan für die Beendigung („Exit-Strategie“) geben, forderte sie.
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Foto: dpa/Michael Kappeler Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: SPD
Die bisherige BundesumweltministerinSvenja Schulze übernimmt den Ministerposten, sie war zunächst als Favoritin für das neugeschaffene Bauministerium gehandelt worden. Im Kabinett Merkel hatte sie keine schlechte Figur gemacht.
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Foto: dpa/Bernd Settnik Auswärtiges Amt: Grüne
Die grüne Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock wird erste Außenministerin der Nachkriegsgeschichte. Neuland ist die internationale Politik für die 40-Jährige nicht: Sie studierte unter anderem Völkerrecht. Bisher lagen Baerbocks Stärken im verständlichen Erklären komplexer politischer Konzepte. Als Außenministerin muss sie eher souveräne Auftritte in heiklen Situationen meistern.
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Foto: dpa/Federico Gambarini Wirtschaft und Klimaschutz: Grüne
Hier war Robert Habeck gesetzt, schließlich ist Klimaschutz das zentrale Thema seiner Partei. Der 52-Jährige kann auf Erfahrungen unter anderem aus sechs Jahren als Minister für Energiewende, Umwelt, Landwirtschaft und Digitalisierung in Schleswig-Holstein zurückgreifen. Habeck wird nach dem enttäuschenden Wahlergebnis der Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock zudem Vizekanzler.
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Foto: dpa/Andreas Arnold Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Grüne
Die rheinland-pfälzische Klimaministerin Anne Spiegel soll auf die Bundesebene aufrücken. Das Thema dürfte der 40-Jährigen bekannt vorkommen, war sie doch in Rheinland-Pfalz schon Landesministerin für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz. Sie gehört dem linken Flügel der Grünen an.
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Foto: dpa/Marijan Murat Ernährung und Landwirtschaft:
Nach langem Gerangel fällt dieser Posten dem früheren Grünen-Chef Cem Özdemir zu. Der linke Flügel der Grünen hätte sich auch Fraktionschef Anton Hofreiter auf dem Posten vorstellen können. Özdemir (55) war bis 2018 Bundesvorsitzender und bei der Bundestagswahl 2017 mit Katrin Göring-Eckardt grüner Spitzenkandidat. Bei der Wahl 2021 war er mit 40 Prozent in seinem Stuttgarter Wahlkreis bundesweit grüner Erststimmenkönig. Unterstützer hatten argumentiert, an dem eloquenten Politiker komme man auch deshalb nicht vorbei, weil er einer der wenigen Spitzen-Grünen aus einer Familie mit ausländischen Wurzeln ist.
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Wie sieht das Kabinett Scholz aus?
Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild//Hendrik Schmidt Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz: Grüne
Dafür ist Steffi Lemke vorgesehen, die als Bundesgeschäftsführerin elf Jahre lang die Geschicke der Grünen lenkte – schnörkellos, unkompliziert und gerade heraus. Die Ostdeutsche aus Sachsen-Anhalt trat nach der verlorenen Wahl 2015 mit dem gesamten Bundesvorstand zurück und kehrte in den Bundestag zurück. Dort widmete sie sich vor allem dem Umwelt- und Naturschutz, einer ihrer Schwerpunkte war der Kampf gegen die Zerstörung des Lebensraums Meer. Sie ist studierte Agrarwissenschaftlerin und ausgebildete Zootechnikerin.
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Wie sieht das Kabinett Scholz aus?
Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka Finanzen: FDP
Parteichef Christian Lindner (42) übernimmt diese zentrale Position im Kabinett, setzte sich bei der Personalie gegen Grünen-Chef Robert Habeck durch. Vizekanzler wird er aber nicht. Den Posten bekommen als zweitstärkste Kraft die Grünen – und zwei Vizekanzler sind im Grundgesetz nicht vorgesehen.
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Foto: dpa/Kay Nietfeld Verkehr und Digitales: FDP
Das Verkehrsministerium hatten viele eher bei den Grünen gesehen. Nun soll es FDP-Generalsekretär Volker Wissing (51) leiten. Für viele Grüne ist das schwer verkraftbar, nachdem schon in den Sondierungen das Tempolimit auf Autobahnen an der FDP gescheitert war. Wissing soll zudem die Großbaustelle Digitalisierung angehen. Dazu gehört der Ausbau der Infrastruktur und die Frage, wie staatliche Daten für neue Anwendungen verfügbar gemacht werden sollten.
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Foto: dpa/Kay Nietfeld Justiz: FDP
Dieses Ressort übernimmt der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion im Bundestag, Marco Buschmann (44). Er war ein unermüdlicher Kritiker von Corona-Maßnahmen, die am Bundestag vorbei verfügt wurden.
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Wie sieht das Kabinett Scholz aus?
Foto: dpa/Swen Pförtner Bildung und Forschung: FDP
Dafür ist die Parlamentarische Geschäftsführerin Bettina Stark-Watzinger (53) vorgesehen. Sie ist die einzige Frau in der FDP-Ministerriege und bundesweit das wohl am wenigsten bekannte Gesicht. In Mai wurde sie mit 91 Prozent als Beisitzerin in das FDP-Präsidium gewählt – mit nur knapp weniger Zustimmung als Christian Lindner.
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