Weltwassertag am Montag : Jedes fünfte Kind weltweit hat zu wenig Wasser
Berlin Der Klimawandel verschärft das Problem der Wasserknappheit. Entwicklungsminister Gerd Müller fordert ein stärkeres Engagement der Weltgemeinschaft.
Anlässlich des Weltwassertags am Montag hat Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) davor gewarnt, die Katastrophe der Wasserknappheit von der Corona-Pandemie komplett überlagern zu lassen. „450 Millionen Kinder haben weltweit laut Unicef nicht genügend Wasser – jedes fünfte Kind. In der Corona-Krise, in der Händewaschen noch wichtiger ist als sonst, ist das eine zusätzliche Gefahr. Die Weltgemeinschaft muss sich noch stärker engagieren, bis 2030 allen Menschen Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen“, sagte Müller dieser Redaktion.
„Besonders in Flüchtlingslagern ist diese Arbeit überlebenswichtig“, sagte Müller weiter. „Im Krisenbogen um Syrien, wo Wasser ein knappes Gut ist, ist die Verteilung und Bewirtschaftung des Trinkwassers zentral, um Konflikten vorzubeugen. Dort konnten wir in den letzten Jahren elf Millionen Menschen mit sauberem Trinkwasser versorgen. Allein im großen Flüchtlingslager Zaatari in Jordanien wurde für 80.000 Menschen die Trink- und Abwasserversorgung ausgebaut.“
Der Wasserverbrauch weltweit wird sich Prognosen zufolge bis 2050 verdoppeln. Gleichzeitig steht wegen des Klimawandels vielerorts weniger Wasser zur Verfügung. „Wert des Wassers“ ist das Motto des diesjährigen Weltwassertags am Montag.
Als Beispiele aus der Entwicklungszusammenarbeit nannte Müller unter anderem Benin, wo für 200.000 Menschen in ländlichen Gebieten die Trinkwasserversorgung hergestellt wurde. In Südafrika unterstützt Deutschland die Modernisierung der Kläranlagen in Kapstadt. Dadurch werde die Menge des nutzbaren Wassers für Bevölkerung, Landwirtschaft und Industrie erhöht – gerade in Zeiten von zunehmenden Dürren eine wichtige Voraussetzung für eine klimaresiliente Wasserversorgung.
Seit 1993 rufen die Vereinten Nationen alljährlich am 22. März zum Weltwassertag auf, um „an die Besonderheiten der essenziellsten Ressource allen Lebens zu erinnern“, wie es etwa auf der Internetseite des Bundesumweltministeriums heißt.