Das Schicksal der Kurden in Afrin
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Das Schicksal der Kurden in Afrin
Foto: MHA/Grafik 25.01.2021
Juan Enalo ist aus der nordsyrischen Stadt Afrin geflohen und lebt heute in Eschweiler. Von hier aus berichtet er, wie Kurden in seiner Heimat unter der türkischen Besatzung leiden. Vor drei Jahren begann die Offensive „Operation Olivenzweig“. Seither werden Zivilisten im Norden des Bürgerkriegslandes von mit dem türkischen Militär verbündeten Milizen verfolgt, gefoltert, entführt und ihrer Lebensgrundlage beraubt. Enalo will mit den Bildern auf das Schicksal seiner Landsleute aufmerksam machen.
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Das Schicksal der Kurden in Afrin
Foto: Juan Enalo Das ist Juan Enalo. Gemeinsam mit Yasa e.V. und Ceasefire bildet er im November 2018 im irakischen Erbil Freiwillige aus, die dann in Nordsyrien die Menschenrechtsverbrechen systematisch erfassen sollen.
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Das Schicksal der Kurden in Afrin
Foto: MHA/Grafik Mit der „Operation Olivenzweig“ im Januar 2018 will die Türkei kurdische Milizen – insbesondere die kurdische Miliz YPG – in Nordsyrien zerschlagen. Diese Miliz wird von der Türkei als Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK als Terrororganisation eingestuft und bekämpft.
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Das Schicksal der Kurden in Afrin
Foto: dpa/Maya Alleruzzo Im März 2018 richteten türkische Truppen mit verbündeten Milizen eine „Sicherheitszone“ in Nordsyrien ein und vertrieben Zehntausende Kurden aus der Region.
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Foto: Yasa e.V. Die Türkei will sich als Ordnungsmacht in der Region aufstellen. Um diese Ziele zu erreichen, kooperiert die türkische Armee mit arabischen Milizen – einer Mischung aus Söldnern und IS-Kämpfern –, die sich nicht an geltendes Kriegs- und Völkerrecht halten.
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Foto: Yasa e.V. Begünstigt werden die Gräueltaten dadurch, dass es kaum objektive Berichterstattung aus der Region gibt und auch kein funktionierendes Justizsystem.
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Foto: Yasa e.V. Auf dem Bild ist ein Soldat mit einer türkischen Flagge zu sehen. Die Türkei könnte Menschenrechtsverbrechen in Afrin in Kauf nehmen oder sogar als förderlich dafür erachten, die Kurden aus der Grenzregion zu vertreiben, erklärt der Politikwissenschaftler Ralph Rotte.
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Foto: Yasa e.V. Die Bewirtschaftung der rund 18 Millionen Olivenbäume ist der wichtigste Wirtschaftszweig der Region.
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Foto: Yasa e.V. Die türkischen Truppen und ihre verbündeten Milizen plündern die Olivenernte und fertig produziertes Öl der dort ansässigen Kurden.
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Foto: Yasa e.V. Mit der Zerstörung der Olivenbäume werden die Bauern ihrer Existenzgrundlage beraubt.
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Foto: Yasa e.V. Das Olivenöl wird exportiert. Mit dem Erlös durch den europaweiten Export finanziert die Türkei die Milizen in Syrien.
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Foto: MHA/Grafik Im März 2018 richtete die Türkei eine „Sicherheitszone“ in Nordsyrien ein und vertrieb Zehntausende Kurden aus der Region. In der Region, die zuletzt von der YPG kontrolliert wurde, sollten vor dem Einmarsch der türkischen Truppen über 320.000 Menschen leben.
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Foto: Yasa e.V. Mitte März meldet der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan die „vollständige Eroberung“ der nordsyrischen Stadt Afrin.
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Foto: Yasa e.V. Die Bewohner, die die vorausgegangenen Kämpfe überlebt haben, müssen die Stadt fluchtartig verlassen.
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Foto: Yasa e.V. Auf dem Fluchtweg aus Afrin steht ein Mann hilflos neben dem Leichnam seines Sohnes, der während er Flucht an den Verletzungen durch den Angriff starb.
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Foto: Yasa e.V. Eine private Hilfsorganisation hat in der Nähe von Afrin ein Flüchtlingscamp aufgebaut, wo Vertriebene seit 2018 untergebracht werden.
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Foto: Yasa e.V. Eindrücke aus dem Flüchtlingscamp, wo Vertriebene aus Afrin seit 2018 leben.
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Foto: Yasa e.V. Eindrücke aus dem Flüchtlingscamp, wo Vertriebene aus Afrin seit 2018 leben.
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Foto: Yasa e.V. Eindrücke aus dem Flüchtlingscamp, wo Vertriebene aus Afrin seit 2018 leben.
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Foto: Yasa e.V. Eindrücke aus dem Flüchtlingscamp, wo Vertriebene aus Afrin seit 2018 leben.
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Foto: Yasa e.V. Eindrücke aus dem Flüchtlingscamp, wo Vertriebene aus Afrin seit 2018 leben.
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Foto: MHA/Grafik Die „Operation Olivenzweig“ forderte viele zivile Opfer. Bei der Bombardierung der Stadt Afrin wurden auch das Krankenhaus sowie dutzende Fahrzeuge von Zivilisten getroffen, die aus der Stadt vor den türkischen Angriffen fliehen wollten.
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Foto: Yasa e.V. Die Familie von Rashid wollte aus Afrin fliehen, als die Flüchtenden von türkischen Truppen und ihren Verbündeten bombardiert wurden. Rashids 13-jähriger Bruder und seine Großmutter starben. Rashid wurde schwer verletzt.
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Foto: Yasa e.V. Rashid trafen mehrere Splitter in den Arm, in die Brust und in die Oberschenkel. Ein Splitter nah an seinem Herzen konnte noch nicht operativ entfernt werden.
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Foto: Yasa e.V. An seinem Arm wären noch drei weitere Operationen nötig, aber die kann sich die Familie nicht leisten.
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Foto: Yasa e.V. Das Bild zeigt das junge Mädchen Avrin. Sie wurde bei einem Angriff eines türkischen Kampfjets schwer verletzt. Ihre achtjährige Schwester Kourjeen kam ums Leben. Das Foto wurde kurz nach dem Angriff in einem Krankenhaus in Afrin aufgenommen. Avrins schwerste Verletzungen kommen von einem Splitter in ihrem Rücken. Dadurch ist ihr Unterkörper gelähmt. Für die nötige Stammzellentherapie fehlen sowohl das Geld als auch die medizinischen Möglichkeiten.
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Foto: Yasa e.V. Munzer, Avrins kleiner Bruder, wurde am Kopf von einem Splitter getroffen. Das Foto zeigt ihn kurz nach seiner Operation im Krankenhaus.
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Foto: Yasa e.V. Durch den Splitter in Munzers Kopf hat sich sein Verhalten geändert, er ist aggressiv geworden. Nachdem er das Krankenhaus verlassen konnte, hat er versucht, seinen kleinen Bruder Khoshnav anzuzünden und dabei dessen Gesicht verbrannt.
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Foto: Yasa e.V. Einige Zeit nach dem Angriff sind Avrin, Munzer und Khoshnav wieder in ihrem Zuhause in Afrin.
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Foto: Yasa e.V. Die „Operation Olivenzweig" hat allein in den ersten Wochen zahlreiche Todesopfer gefordert, darunter UN-Angaben zufolge auch Zivilisten. Einer Schätzung der Vereinten Nationen zufolge waren nach Beginn der Militäroperation rund 5000 Menschen aus Afrin in umliegende Dörfer geflohen.
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Foto: Yasa e.V. Das Foto zeigt eine Familie, die von einer Rakete getroffen wurde. Die Familie lebte in einem Dorf am Rande des Afrin-Gebietes, das zu dieser Zeit noch unter kurdischer Kontrolle war.
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Foto: Yasa e.V. Auch dieses Mädchen wurde Oper der Raktenangriffe und schwer verletzt. Die Raketen wurden aus Afrin abgeschossen. Die Stadt war zu der Zeit bereits unter türkischer Kontrolle.
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Foto: dpa/Carol Guzy Die Menschen vor Ort sind auf die Hilfe internationaler Organisationen angewiesen. Allerdings kommt die Hilfe kaum in der umkämpften Region an.
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Das Schicksal der Kurden in Afrin
Foto: dpa/Baderkhan Ahmad Obwohl der syrische Machthaber Baschar al-Assad den Bürgerkrieg so gut wie gewonnen hat, ist kein Ende des bislang neunjährigen Krieges absehbar. Noch gibt es einige Hochburgen des kurdischen Widerstands, die weder von Assad noch von der Türkei erobert werden konnten. Die Aussichten sind aber düster. „Eine Aussöhnung ist schwierig“, sagt Rotte. Die türkische Besatzung wird für die überwiegend kurdische Bevölkerung weiterhin dramatische Folgen haben.
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