Morlanwelz/La Louvière : Dreifach-Zugunglück schockt Belgien: Zwei Tote, viele Verletzte
Morlanwelz/La Louvière Eine tragische Verkettung mehrerer Unfälle bei der Fahrt eines Zuges in Belgien hat mindestens zwei Menschen das Leben gekostet. Sieben weitere Personen wurden verletzt, zwei von ihnen schwer, als der Zug nach einem ersten Unfall mit einem Auto führerlos durch die Nacht rollte und zwei weitere schwere Unglücke auslöste, wie die Behörden mitteilten.
Zunächst hatte nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Belga am Montagmorgen ein Zug bei Morlanwelz auf der Strecke zwischen Charleroi und Mons im Süden des Landes ein Auto erfasst. Es fing daraufhin Feuer und brannte aus. Bei dem Unfall wurde zwar niemand verletzt, doch die Bahnstrecke wurde beschädigt.
Während der Aufräumarbeiten riss sich dann abends kurz vor 20 Uhr nach Angaben des Bahnbetreibers SNCB aus unbekannter Ursache der verunglückte Zug von einem Bergungszug los und rollte auf abschüssiger Strecke 14 Kilometer weit in Richtung Westen.
Auf der Strecke traf der Zug zunächst eine Reparaturmannschaft des Netzbetreibers Infrabel, die wegen des ersten Unfalls Gleise austauschen sollte. Zwei Arbeiter kamen ums Leben und zwei weitere wurden schwer verletzt, wie Infrabel-Chef Luc Lallemand laut Belga nachts auf einer Pressekonferenz berichtete.
Doch die Unglücksserie war noch nicht zu Ende: Der führerlose Zug rollte den Angaben zufolge weiter Richtung Mons und stieß etwa 20 Minuten später in der Nähe von La Louvière mit einem Personenzug zusammen. Dort wurden fünf weitere Menschen verletzt, darunter der Lokomotivführer, ein Zugbegleiter und drei Passagiere, die alle ins Krankenhaus kamen.
Infrabel werde nun alles daran setzen aufzuklären, wie es zu den Unglücken kommen konnte, sagte Unternehmenssprecher Fréderic Sacré am Dienstag zu Belga. Zudem müssten die beiden verunglückten Züge von den Gleisen entfernt werden.