Videorekorder und andere Relikte der Vergangenheit
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Videorekorder und andere Relikte der Vergangenheit
Foto: dpa/Jens Schierenbeck 07.06.2019
Kassette eingelegt, Film starten. Von wegen! Erst einmal zurückspulen. Kapitelauswahl? Fehlanzeige. Was war sie schön, die Zeit der VHS-Kassetten. Der Videorekorder war aber der Start des „Fernsehen gucken, wann ich will“, denn Programme aufzeichnen, war kein Problem, wenn man nicht am Menü scheiterte. Und die ganz Großen nahmen live auf und stoppten zwischendurch die Aufzeichnung, um beim Endergebnis keine Werbung drin zu haben.
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Videorekorder und andere Relikte der Vergangenheit
Foto: dpa/Jochen Lübke Siri oder Alexa, ruf XY an. Heutzutage muss man nicht einmal mehr in den Kontakten den Namen suchen und auf Anrufen drücken, Smartphones übernehmen das Wählen. Zur Not auch ohne Befehl, aber überraschende Verbindungen sind ja auch ganz lustig. Früher war das Anrufen mit echter Vorbereitung verbunden. Wer die Nummer nicht auswendig konnte, musste sie in dicken Telefonbüchern nachschlagen. Aber damit nicht genug, die Wählscheiben kannten kein Erbarmen: eine falsche Nummer und von vorne drehen. Ob Anrufer, die sich besonders häufig verwählten wohl einen Drehwurm hatten?
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Videorekorder und andere Relikte der Vergangenheit
Foto: dpa-tmn/Andrea Warnecke Nein, das ist nicht das Speicher-Symbol als 3-D-Druck! In den grauen Vorzeiten der Computer wurden Daten nicht in die Cloud geschickt, selbst USB-Sticks und externe Festplatten waren damals noch visionäre Zukunftstechniken. Spiele, Programme, Texte und Tabellen wurden auf Diskette gespeichert. Oder auf zwei Disketten. Oder drei. Oder ganz vielen. Je nach Größe der Dateien.
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Videorekorder und andere Relikte der Vergangenheit
Foto: dpa-tmn/Andrea Warnecke "I'm walkin', yes indeed, and I'm talkin' 'bout you and me" und mit dem Walkman konnte man dabei sogar unterwegs Musik hören. Lange vor dem Smartphone, dem iPod und dem MP3-Player konnten Musikkassetten mit diesem kleinen Gerät gehört werden. Endlich konnten die selbsterstellten Mixtapes und aufgenommenen Radiostücke mobil Freude bereiten.
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Videorekorder und andere Relikte der Vergangenheit
Foto: Tuchkov Yuriy Auf den Walkman folgte der Discman. Kassetten waren etwas für die Ewiggestrigen, CDs waren das Aushängeschild der Modernen. Aber richtig cool waren nur die, die Antishock hatten. Denn dann taten auch kleine Unebenheiten auf den Straßen dem Musikgenuss keinen Abbruch.
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Videorekorder und andere Relikte der Vergangenheit
Foto: Bernd Wüstneck/dpa/Bernd Wüstneck Klack. Klack. Klack-Klack-Klack. Klack. Klack. Wer schon am heutigen Tastatur-Getippe im Büro verzweifelt, für den dürften die Vorläufer namens Schreibmaschine direkt aus der Hölle entstiegen sein. Und auch der Umfang an Features war begrenzt: Mit Schreibmaschinen konnte man nur schreiben. Auf Papier. Und Vertipper blieben entweder auf dem Blatt oder man musste von vorne beginnen und erneut auf die schweren Tasten hauen. KLACK! KLACK! KLACK-KLACK-KLACK! KLACK! KLACK!
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Foto: ZB/Bernd Wüstneck Kurz, kurz, kurz. Lang, lang, lang. Kurz, kurz, kurz. Diese Abfolge kennt ja wohl jeder: SOS! Ziemlich viele Zeichen für den kurzen Hilferuf. Aber anders ging es mit dem Morsegerät nicht. Und mit den Fingern getippt waren die Zeichen dann doch auch schneller versendet als hier geschrieben und gelesen.
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Foto: dpa/Adam Warzawa Floppy Disk oder Kassette rein in das Laufwerk und ab geht's: Der Commodore 64 gilt als einer der meistverkauften Computer der Welt. Nicht nur für Softwareentwickler war er wichtig – auch für Gamer bot der C64 so einiges. Egal ob „Fort Apocalype“, in dem man mit einem Hubschrauber durch Tunnel flog, „The Great Giana Sisters“ als kurzlebiger „Super Mario“-Abklatsch, oder „Paperboy“, bei dem man nichts anderes machen musste, als Zeitungen in den richtigen Briefkasten zu werfen, ohne Fenster zu treffen – all diese Spiele überzeugten Fans noch Jahre nach Erscheinen des Computers. Der C64 verfügte übrigens über keinen eingebauten Massenspeicher und bot ganze 64 KB RAM – Wow!
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Videorekorder und andere Relikte der Vergangenheit
Foto: dpa/Wolfgang Weihs Im März 1989 testete Bundeskanzler Helmut Kohl (r.) auf der CeBIT in Hannover die Zukunft: ein handliches Autotelefon. Man konnte nun hinfahren, wo man wollte und von dort aus telefonieren. Sogar während der Fahrt. Durchgesetzt hat sie die Technik aber nie so wirklich. Und mittlerweile ist der Hörer am Ohr auch verboten. Und Helmut Kohl ist schon lange nicht mehr Kanzler. Und auch die CeBIT gibt es nicht mehr. Aber telefonieren kann man heute von überall. Sogar im Auto. Während der Fahrt. Mit einer Freisprecheinrichtung.
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Foto: dpa/Sebastian Kahnert Mal wieder in die Röhre schauen? Damals kein Problem. Da waren Fernseher noch echte Möbelstücke: groß, schwer und klotzig. Mit echter Tiefe. An die Wand hängen wie die heutigen Flachmodelle konnte man sie nur schwerlich und irgendwann wurde auch das Bild schlecht. Nein! Nicht schlecht. Nennen wir es einen eingebauten und automatisches Vignette-Feature. Außerdem konnten sie als zusätzliche Ablagefläche im Wohnzimmer dienen.
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Foto: Colourbox Eeeeeehhhhhüüüpfpfpfpfpfüüüääääpfpfprrrrrrrbrbrbrbrbrbrbbbbüäääüäüä ... Wer hat es nicht im Ohr, das liebliche Geräusch eines in den 90ern startenden Modems? Wenn man Glück hatte, klappte die Verbindung auch gleich und man konnte lossurfen. Obwohl, bei der Geschwindigkeit könnte man es vermutlich eher "ruhiges Brustschwimmen" statt "Surfen" nennen. Für ein Video musste man damals lange den Ladebalken anschauen und konnte sich Ende des Monats auf eine saftige Telefonrechnung freuen. Internetflat? Fehlanzeige.
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Foto: dpa/Philipp Brandstädter Quecksilberdämpfe, Kochsalzlösung und Natriumthiosulfatlösung: Was kann das nur sein? Richtig, eine der frühen Methoden, Fotos zu entwickeln. Auch die Kameras waren damals etwas anders als die kleinen Linsen, die heute in jedes Smartphone eingebaut sind. Begehbare, raumgroße Kameras standen etwa in Edinburgh und Greenwich bei London, aber auch die kleineren Varianten nahmen noch deutlich mehr Platz ein als heutige Geräte. Und auch das Fotografieren war ein deutlich längerer Prozess: Da hat ein freundliches „Cheese“ nicht gereicht.
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Foto: dpa/Patrick Pleul Endlich ein Kaffee! Huch, schon ist es passiert, auf dem Oberteil prangert ein großer Fleck. Heute wäre das eine Kleinigkeit – einfach etwas Spezial-Fleckentferner auftragen, Waschmittel in die Maschine geben und den Waschvorgang starten. Besondere Temperatur? Kein Problem. Besonders schonendes Programm? Auch das ist möglich. Früher musste man erst einmal die Muskeln dehnen, um sich für die Handwäsche mit Waschbrett vorzubereiten. Das Oberteil wurde so lange über das gewellte Blech gerieben, bis sich der Schmutz von dem Stoff gelöst hatte. Puh, ganz schön anstrengend!
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Videorekorder und andere Relikte der Vergangenheit
Foto: Colourbox „Piep piep piep, Doktor Frank in den OP, bitte!“ Dürfen wir vorstellen: Der allerärzte WhatsApp-Dienst der Welt. Ein Pager ist ein kleiner, tragbarer Funkempfänger, der besonders zur Alarmierung von Ärzten oder zur Nachrichtenübermittlung eingesetzt wurde. Man nutzte sie bereits bevor man mit einer SMS oder gar einer per Internet übermittelter Nachricht andere Menschen erreichen konnte. Aber es gibt Entwarnung: So ganz werden die Pager erst einmal nicht verschwinden, da sie bei ausgelasteten Mobilfunknetzen für Polizei und Feuerwehr immer noch unersetzlich sind.
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Videorekorder und andere Relikte der Vergangenheit
Foto: dpa/Uwe Zucchi Man steht vor der Schule und hat den letzten Bus in Richtung Heimat verpasst. Was tun? Heute wäre das ganz klar: WhatsApp öffnen und Flugtaxi rufen. Früher sah das anders aus. Das Telefon stand zuhause im Flur, eine Postkarte hätte etwas lange gedauert und auf Brieftauben kann man sich nicht immer verlassen. Aber da stand sie am Straßenrand: Die rettende gelbe Zelle – vorausgesetzt, man hatte genügend Kleingeld dabei. War die Telefonzelle damals noch wichtig, ist sie heute ein aussterbendes Relikt: Von etwa 110.000 Telefonzellen in Deutschland im Jahr 2006 sind im Jahr 2017 nur noch 23.000 übrig geblieben.
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