Landgericht Münster : Verfahren gegen Ex-SS-Wachmann im KZ Stutthof eingestellt
Münster Das Landgericht Münster hat das Verfahren gegen einen ehemaligen SS-Wachmann im Konzentrationslager Stutthof eingestellt. Der Prozess war bereits seit Dezember ausgesetzt, weil der 95-Jährige verhandlungsunfähig war. Das Gericht habe sich nun der Auffassung eines medizinischen Gutachters angeschlossen, teilte es am Mittwoch mit.
Danach sei der Angeklagte insbesondere wegen einer schweren Herzerkrankung und sichtlich fortschreitender Einschränkungen nicht mehr in der Lage, einem Strafprozess in angemessenem Maße zu folgen. Weil die Krankheit nicht therapierbar sei, bestehe die Verhandlungsunfähigkeit dauerhaft. Die Prozessbeteiligten können noch Beschwerde gegen die Einstellung einlegen.
In dem Prozess wurde dem Mann aus dem Kreis Borken von der Anklage hundertfache Beihilfe zum Mord in dem deutschen KZ Stutthof bei Danzig von 1942 bis 1944 vorgeworfen. Nach Angaben der für die Aufklärung von NS-Verbrechen zuständigen Zentralen Stelle in Ludwigsburg starben bis Kriegsende 65 000 Menschen in Stutthof und seinen Nebenlagern sowie auf den sogenannten Todesmärschen.