Zivilrecht, Zivilehe – und ein Duftklassiker
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Zivilrecht, Zivilehe – und ein Duftklassiker
Der französische General, Diktator und Kaiser Napoleon Bonaparte feiert seinen 250. Geburtstag. Da lohnt es sich, einen Blick darauf zu werfen, was der kleine Korse während seiner Herrschaft an Neuerungen eingeführt hat, die sogar bis heute Bestand haben.
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Zivilrecht, Zivilehe – und ein Duftklassiker
Zivilrecht: In seinem Zivilgesetzbuch „Code Civil“ übernimmt Napoleon einige Grundideen der Französischen Revolution, etwa die Gleichheit vor dem Gesetz oder die Trennung von Staat und Kirche. Die Bestimmungen haben Einfluss über die Landesgrenzen hinaus. Nach dem Einmarsch der französischen Truppen gilt der „Code Civil“ für Jahrzehnte auch in Teilen Deutschlands. Zudem bleibt er eine der Grundlagen des 1900 für ganz Deutschland eingeführten Bürgerlichen Gesetzbuches.
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Zivilrecht, Zivilehe – und ein Duftklassiker
Standesamt: Erst Standesbeamter, dann Pfarrer: Dass religiöse Eheleute zwei Mal Ja sagen (einmal vor dem Staat, einmal vor Gott), geht auf Napoleon zurück. 1798 wird in den besetzten rheinischen Provinzen die verpflichtende Zivilehe eingeführt. Eine rein kirchliche Trauung ist dann dort nicht mehr gültig. Nach und nach geht diese Regelung auf alle deutschen Länder über. Fünf Jahre nach Gründung des Deutschen Reiches wird 1876 die Zivilehe zum einheitlichen Gesetz.
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Zivilrecht, Zivilehe – und ein Duftklassiker
Meterware: Elle und Zoll adieu! In napoleonischer Zeit setzt das metrische System zu seinem späteren Siegeszug an. Maße wie Meter, Liter und Gramm werden eingeführt, dazu die zuvor kaum gebräuchlichen Vorsätze „Kilo-“, „Dezi-“, „Zenti-“ oder „Milli-“. Jedoch geht die Verbreitung selbst in Frankreich anfangs nur schleppend voran, weil viele sich den Neuerungen widersetzen
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Zivilrecht, Zivilehe – und ein Duftklassiker
Hausnummern: „Zum Bären“ oder „Zum Ochsen“. Über Jahrhunderte tragen die Häuser in Deutschland zur Orientierung häufig markante Bezeichnungen oder die Namen ihrer Besitzer. Napoleons Militär trägt die in Paris bereits verbreiteten Hausnummern nach Deutschland – etwa nach Aachen oder Nürnberg. Damit soll die Unterbringung der eigenen Soldaten vereinfacht werden. Doch kennen seinerzeit auch andere deutsche Städte bereits Hausnummern, etwa in Preußen. Anfangs steigen die Zahlen erst auf der einen Straßenseite auf und gehen dann wie bei einem Hufeisen auf der anderen weiter. Wegen des starken Städtewachstums wird später auch das Zick-Zack-System eingeführt, mit geraden Zahlen auf der einen Straßenseite, ungeraden auf der anderen.
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Zivilrecht, Zivilehe – und ein Duftklassiker
„4711“: Der Duftklassiker („Echt Kölnisch Wasser“) verdankt seinen berühmten Namen den Franzosen. Denn das Kölner Stammhaus in der Glockengasse nahe dem heutigen Opernhaus erhält erst unter napoleonischer Besatzung seine prägnante Hausnummer. Das Kölnischwasser kommt 1875 als Marke „4711“ ins deutsche Handelsregister.
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