Buxheim : Lehrer will lieber Frau statt Million
Buxheim Mit einem ungewöhnlichen Auftritt in Günther Jauchs RTL-Sendung „Wer wird Millionär?” hat ein Lehrer aus Buxheim bei Memmingen für großen Wirbel gesorgt. Christoph Paninka räumte bei der am Montagabend ausgestrahlten Sendung ein: „Ich bin nicht wegen des Geldes hier, sondern weil es schön wäre, wenn die eine oder andere Dame auf mich aufmerksam würde.”
Flugs heftete er sich auf dem Kandidatenstuhl einen Aufkleber mit einer eigens für die Partnerinnen-Suche reservierten E-Mail-Adresse (mailto:peppig@gmx.de) an sein knallgrünes T-Shirt. Jauch taufte seine Sendung spontan in „Lehrer sucht Frau” um.
In Paninkas Schule, dem kirchlichen Gymnasium „Marianum”, ist der furiose Auftritt des Deutsch- und Geschichtslehrers am Dienstagmorgen natürlich das Thema Nummer 1. Von den Schülern wird Paninka schon mit großer Spannung erwartet. Und sie haben auch schon einen neuen Spitznamen für den 39-Jährigen: „Mr. Peppig” - nach dem Mail-Namen. Inzwischen sind bei dem Single schon jede Menge Zuschriften angekommen. „Ich darf nicht sagen, wie viele es sind, aber es sind jede Menge”, sagt der Lehrer kurz vor Unterrichtsbeginn.
Die Meinungen der Schüler über den Auftritt des Lehrers sind durchaus unterschiedlich. „Das war voll peinlich”, sagt eine Zwölfjährige. Ein zwei Jahre älterer Mitschüler hingegen findet Paninkas Aktion „richtig Klasse”. Und auch eine andere Schülerin pflichtet bei: „Ich finde es toll, dass der sich das getraut hat.” Ein Pulk von Schülern bildet sich, als der frischgebackene „Fernsehstar” um kurz vor 8 Uhr an der Schule auftaucht. „Krieg ich ein Autogramm, Herr Paninka?”, fragt ein Schüler etwas schnippisch, doch der Lehrer fällt nicht darauf rein und wehrt ab.
Dass es viele Schüler peinlich finden, wenn er übers Fernsehen eine Partnerin sucht, lässt den Lehrer relativ kalt. Er sei seit elf Jahren Lehrer und seit 20 Jahren Straßenmusiker, erzählt er. Da habe es schon manche Situation gegeben, die andere als peinlich empfunden hätten. „Als Straßenmusiker lebst du davon, dass andere Leute sich das nicht trauen würden.” Mit der Auswertung der Angebote von interessierten Damen will er sich Zeit lassen. Die ihm seriös erscheinenden Zuschriften werde er nach und nach sichten. „Ich werde nichts übers Knie brechen und die ersten Dates irgendwann ausmachen”.
Einige der Kinder schütteln nur den Kopf. „Der wird doch nur noch verarscht”, meint eine Schülerin und grinst übers ganze Gesicht. „Jein”, antwortete ein Siebtklässler auf die Frage, ob der Unterricht bei „Mr. Peppig” genauso sei, wie es die E-Mail-Adresse des Pädagogen vermuten lässt. Die Meinungen über die Erfolgsaussichten von Paninka sowohl was die Frauensuche angeht als auch das Weiterkommen in der Show reichen von „das schafft der sicher” bis zu „der kriegt doch so viel Blödelmails, wie soll der da die Richtige rausfinden?”. Derweil versucht Direktor Michael Heinrich, langsam etwas Ordnung in das ungewöhnliche Treiben in seinem Gymnasium zu bringen.
Der Gong hat schon geschlagen, als sich die Klassenzimmer erst langsam füllen. „Originell war das schon”, meint der Schulleiter zu dem Auftritt seines Kollegen. „Er hat viel gewusst, aber das andere hätte ich nicht so gemacht.” Am Freitag geht es für Paninka mit der 500.000-Euro-Frage in der Jauch-Show weiter. Doch zum Frauen-Anlocken will er seinen möglichen baldigen Reichtum nicht benutzen. Einen erheblichen Teil seines Gewinnes werde er für Kirchenasyl-Organisationen spenden, kündigte der Lehrer an.