„Kinder von Lügde“ : Initiative demonstriert in Hannover
Hannover Nach dem massenhaften sexuellen Missbrauch auf einem Campingplatz fordert die Initiative „Kinder von Lügde“ mehr Anstrengungen für den Kinderschutz.
Am Mittwoch (12.00 Uhr) will die Gruppe vor dem niedersächsischen Landtag in Hannover mit Politikern sprechen. Unter anderem fordert sie einen unabhängigen Missbrauchsbeauftragten auf Landesebene.
Auch in Nordrhein-Westfalen prüft die Landesregierung bereits, ob ein Beauftragter gegen Kindesmissbrauch nötig ist. NRW-Kinder- und Jugendminister Joachim Stamp (FDP) steht dem offen gegenüber. Vorstellbar wäre für ihn ein Beauftragter ebenso wie eine Kommission zur Prävention sexualisierter Gewalt gegen Minderjährige.
In Lügde an der Landesgrenze zum niedersächsischen Kreis Hameln-Pyrmont soll ein 56 Jahre alter arbeitsloser Dauercamper mit einem 33-jährigen Komplizen jahrelang Kinder missbraucht und dabei gefilmt haben. Die Staatsanwaltschaft Detmold hat inzwischen gegen den 56-Jährigen sowie einen weiteren 49 Jahre alten Beschuldigten aus Stade die Anklagen vorgelegt.
Die von Privatleuten gegründete Initiative „Kinder von Lügde“ demonstriert seit Ende März einmal wöchentlich in Hameln. Um das Ausmaß des Lügder Skandals zu veranschaulichen, stellt sie dabei für jedes mutmaßlich missbrauchte Kind symbolisch ein Paar kleine Schuhe auf. Das solle auch vor dem Landtag geschehen, sagte die Sprecherin der Gruppe, Ina Tolksdorf.