Lissabon : Gottesdienst mit Helmen in baufälliger Kirche
Lissabon Gottesdienst mit Kopfschutz: Hunderte von Menschen haben am Sonntag an einer Messe in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon mit weißen Bauarbeiter-Helmen teilgenommen.
Die Gläubigen befürchteten allerdings nicht eine Strafe des Himmels für die begangenen Sünden. Mit der ungewöhnlichen Aktion protestierten sie nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Lusa vielmehr gegen den maroden Zustand der katholischen Kirche Santo Antonio im traditionsreichen Lissabonner Stadtviertel Campolide.
Die Helme seien aber nicht nur als Symbol des Protests gedacht, sondern wirklich nötig, hieß es. „Die Seitenwände der Kirche sind so heruntergekommen, dass sie zu stürzen drohen”, klagte Lucia, die als freiwillige Helferin für die Sozialwerke der Pfarrei arbeitet. Ihre Freundin Madalena ergänzt: „Einmal ist schon ein Teil des Dachs eingestürzt, und wenn es regnet, werden wir alle nass”. Die Gemeinde fordert vom Finanzministerium Geld, um die „dringendst nötigen Reparaturarbeiten” so schnell wie möglich einleiten zu können.
Pfarrer João, der ebenfalls Kopfschutz trug, beklagte, die Regierung wolle einfach keine Mittel zur Verfügung stellen und der Gemeinde das Gebäude lieber verkaufen.