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Berlin: Für Gwyneth Paltrow steht die Familie an erster Stelle

Berlin : Für Gwyneth Paltrow steht die Familie an erster Stelle

Ein Jahr Babypause hat sich US-Schauspielerin Gwyneth Paltrow nach der Geburt ihres Sohnes Moses gegönnt, bevor sie sich wieder ins Berufsleben stürzte. In Jon Favreaus Actiondrama „Iron Man” (Kinostart 1. Mai) spielt sie Virginia „Pepper” Potts, die loyale Assistentin des genialen Erfinders Tony Stark.

Dank seiner Hightech-Rüstung vermag er als Superheld mit übernatürlichen Kräften die Welt vor dem Bösen zu beschützen. Im Gespräch mit ddp-Korrespondent Axel Schock spricht die 35-jährige Oscar-Preisträgerin („Shakespeare In Love”), die mit dem Coldplay-Sänger Chris Martin verheiratet ist, über ihr Leben als berufstätige Mutter.

Sie verkörpern mit Virginia „Pepper” Potts die Assistentin des Iron Man und müssen ganz ohne übernatürliche Kräfte auskommen. Hätten Sie nicht Lust, einmal eine weibliche Superheldin zu spielen?

Paltrow: Ich denke, dafür bin ich mittlerweile ein klein wenig zu alt. Ich mag diesen Part von Pepper und ihre Beziehung zu Tony Stark. Ich würde mich sicherlich nicht wohlfühlen, wie er in einem unbequemen Metallanzug durch die Lüfte zu fliegen. Ich bleibe da lieber fest auf dem Boden. Peppers Beziehung zu Tony Stark hat viele Facetten, was es für mich spannend machte zu spielen. Einerseits ist er ihr Boss, aber sie ist zugleich auch eine Art Beschützerin und er weckt Mutterinstinkte bei ihr. Und dann ist da auch noch diese sexuelle Spannung zwischen den beiden.

Haben Sie ganz persönliche Helden in Ihrem Leben?

Paltrow: Natürlich. Alle, die ihr Leben dafür einsetzen, diese Welt ein kleines Stück besser zu machen. Dass können gleichermaßen Denker, Künstler oder geistige Führer wie der Dalai Lama sein.

Sie haben über Jahre sehr kontinuierlich Film um Film gedreht und nun eine lange Babypause hinter sich. Haben Sie die Arbeit eigentlich vermisst?

Paltrow: Ich habe das anfangs überhaupt nicht vermisst, sondern es sehr genossen, zu Hause bei meinem Baby bleiben zu können. Als Moses etwa sechs Monate alt war, fing es langsam an. Ich wusste, dass ich nicht sofort wieder arbeiten möchte. Ich wollte ihm, wie damals auch meiner Tochter, ebenfalls ein ganzes Jahr geben, in dem ich nur für ihn da bin. Die Familie hat für mich stets Priorität. Sie ist die Liebe meines Lebens. Daher habe ich mich nach diesem Babyjahr nach Projekten umgesehen, bei denen ich nicht zu sehr involviert bin, damit mir genügend Zeit bleibt, mich auch um meine Kinder kümmern zu können.

Verstehen die Kinder denn schon, was Mama beruflich macht?

Paltrow: Ich glaube nicht, das wäre noch zu früh. Ich habe allerdings kürzlich erleben müssen, dass mein zweijähriger Sohn das Wort „Paparazzi” sagte. Das hat mich dann doch sehr erstaunt.

Was haben Sie während der Babypause am meisten vermisst? Die Arbeit, die Kollegen?

Paltrow: Ich bin eine Künstlerin, da hat man dieses Feuer in sich. Ich wollte wieder brennen, und mich wieder künstlerisch ausdrücken können. Mein Ideal ist, alle neun Monate eine interessante Rolle zu spielen, bei der ich aber nicht mehr als zwei, drei Tage in der Woche vor der Kamera stehen muss. Ich habe im November und Dezember einen Film in New York gedreht und an einigen wenigen Tagen ging ich morgens früh aus dem Haus, bevor die Kinder aufwachten und kam zurück als sie bereits wieder schliefen. Das war schrecklich für mich!

Solche Tage möchte ich so wenig wie möglich haben. Man will doch nicht versäumen, wenn die Kinder ihre ersten Schritte wagen oder ihre ersten Worte sagen. Ich glaube, man kann diese Balance schaffen, Mutter zu sein und zugleich eine interessante Karriere zu verfolgen.