Brüssel : Flashmob außer Kontrolle: Jugendliche randalieren in Brüssel
Brüssel In der Innenstadt von Brüssel ist es am Mittwochnachmittag zu Ausschreitungen zwischen Jugendlichen und der Polizei gekommen. Im Netz kursierende Videoaufnahmen zeigen, wie Geschäfte und Autos zerstört und Polizisten mit Wurfgeschossen attackiert wurden.
„Wieder unzulässige und unverständliche Gewalt im Zentrum von Brüssel”, schrieb Belgiens Innenminister Jan Jambon auf Twitter. 31 Personen wurden bei den Ausschreitungen rund um den Place de la Monnaie laut einem Bericht des Nachrichtenportals Flanderninfo.be festgenommen.
Auslöser der Krawalle war offenbar ein außer Kontrolle geratener Flashmob, zu dem ein Rapper aufgerufen hatte. Wie Flanderninfo.be berichtet, hatte der als Vargasss92 bekannte Künstler über die sozialen Medien Jugendliche aufgefordert, sich auf dem Platz vor der Münzoper einzufinden - offenbar wollte er dort ein gemeinsames Video drehen.
Als die Polizei einschritt und den Rapper sprechen wollte, reagierten die Fans, von denen Hunderte gekommen waren, aggressiv. Laut Nachrichtenportal seien Polizisten bedrängt und mit Gegenständen beworfen worden. Daraufhin hätten sich die Beamten zunächst zurückgezogen. Obwohl der Rapper die Anwesenden aufrief, sich zu beruhigen, schlugen diese Scheiben ein und beschädigten Autos. Auch einige Geschäfte in der Nähe des Platzes wurden gestürmt, beschädigt und Waren gestohlen.
Am frühen Abend setzte die Polizei dem Bericht zufolge Wasserwerfer ein und nahm 31 Personen fest - darunter auch den Rapper selbst. Nach einer Meldung der Brüsseler Nachrichtenplattform Bruzz haben ähnliche Auftritte von Vargasss92 auch in anderen europäischen Städten Hysterie ausgelöst - wie zum Beispiel in Dünkirchen, Lille, Bordeaux, Angers und Toulouse.
Im Brüsseler Metro- und Busverkehr kam es zu Behinderungen und der vorübergehenden Schließung einer Station, wie die belgische Nachrichtenagentur Belga berichtete. Erst in der Nacht zum Sonntag war es nach der WM-Qualifikation Marokkos in der belgischen Hauptstadt zu Ausschreitungen gekommen, bei denen 22 Polizisten verletzt wurden.