1. Panorama

Köln/München: Farbenfroh und formenfreudig: Die neue Bademode ist blütenbunt

Köln/München : Farbenfroh und formenfreudig: Die neue Bademode ist blütenbunt

Die Bademode treibt es bunt in dieser Sommer-Saison. Wie in der Alltagsmode dominiert am Strand und Pool in den kommenden Monaten ein knallbunter Farb- und Mustermix.

Dazu kommen Naturtöne - und der Blick zurück in das Hollywood der 50er und 60er Jahre. Am Strand geht es sogar bunter zu als in der Tagesmode: Das Deutsche Mode-Institut in Köln bezeichnet Farbe als „Motor bei der Beachwear” - blaustichige Rot- und Lilatöne wie Pink und Fuchsia herrschen vor, pur oder in Kombinationen mit Schwarz und Weiß. Feurige Farbakzente setzen Rot- und Orangenuancen. Und Aqua-Töne von Indigo bis zu hellem Türkis bilden dazu ein erfrischendes Pendant.

Bademoden-Designerin Nora Kühner aus München bezeichnet diese Farben als „All Time Classics” - sie hat „verwischte, sanft aquarellierte Blütenimpressionen in damenhaften Kollektionen” und „tintige Batik-Looks in jüngeren, modischen Kollektionen” beobachtet. Neben die Blüten- und Ethnomusterungen der vergangenen Saison treten ihr zufolge „strenge grafische Dessins” und Tierdrucke. Schlangen, Zebras, Giraffen und Tiger werden aber verfremdet und in untypischen, starken Kontrastfarben gezeigt.

Die ethnisch inspirierten Muster werden wild und vielfarbig gemixt: Da gibt es Inka-Muster mit Blättern, Streublümchen mit Leoparden-Flecken, Hibiskusblüten mit Ornamenten und Ringel mit Paisley-Mustern. Ob beim Hersteller Olympia oder Opera - bunte Farben leuchten auf den Bikinis.

Immer beliebter werden Formen, die der Silhouette schmeicheln und geschickt das ein oder andere Pölsterchen verstecken. Wer modisch auf der Höhe sein will, braucht also nicht unbedingt einen Bikini. Denn auch die Badeanzüge werden immer verspielter. Asymmetrien und neue Ausschnittvarianten rücken in den Mittelpunkt - und sind voll im Trend: Als „high-fashioned und sexy” stuft die Einteiler mit „Cut-outs” das Deutsche Modeinstitut ein. Noch mehr Haut zeigen Monokinis aus verbundenen Ober- und Unterteilen.

Die größte Vielfalt und Auswahl gibt es aber wie gewöhnlich bei den Bikinis. Sogenannte „Mix & Match”-Kombinationen, bei denen Form und Druck von Ober- und Unterteil unterschiedlich sein dürfen, haben das Angebot vergrößert. Viele Modelle tragen schmückende Details wie luxuriöse, antik anmutende Anhänger in Gold, Ketten, Schnallen oder Ösen im Look der 80er Jahre und Broschen. Grundsätzlich geht der Blick zurück. Ein Schlagwort in der Branche lautet „Riviera”.

So zeigen zum Beispiel Maryan Mehlhorn oder Triumph effektvolle Schwarz-Weiß-Kontraste mit spielerischen Elementen - und erinnern auch mit den Namen der Bikini-Modelle an die großen Stilikonen vergangener Tage - Audrey Hepburn, Ava Gardner, Greta Garbo, Grace Kelly, Marlene Dietrich oder Katharine Hepburn.

Die Einteiler - oft Schwarz oder Weiß - wirken weiblich und edel durch Rüschen, Plissees, Drapierungen, Raffungen und besonders tiefe Dekolletés. In jüngeren Kollektionen werden Bonbontöne mit Weiß, Schoko oder Anthrazit kombiniert. Strenge grafische Dessins wie Rauten, Tapisserie- oder Hahnentrittmuster stellen bei Skiny oder Princesse tam tam eine plakative Alternative zu den vielen Ethno- und Blumendrucke dar, die jeden Sommer erneut aufblühen. Diese jüngeren Pin up Styles werden von Schnürelementen, Schleifen und Raffungen dezent inszeniert.

Ein weiteres Schlagwort lautet „Öko Glam” - es steht für Bikinis in Naturfarben wie Oliv, Beige oder Braun, die mit Accessoires wie Gürtelschnallen, Strasssteinen oder sexy Ringen in Holzoptik verziert werden. Bei den Männern führt der Retro Look ebenfalls zurück in die 50er und 60er Jahre. Im Trend sind jetzt Badehosen à la Gary Grant oder Sean Connery. Die Filmbilder von ihnen in anliegenden, kürzeren „Boy Shorts” haben viele wohl noch im Kopf. Aus griffigen Stretchstoffen gearbeitet und mit Kordeldurchzug oder Zipper-Täschchen ausgestattet, verleihen sie Männern eine kultivierte Note.

Zum Thema Surfer-Shorts
Männer zeigen schon seit einigen Saisons viel Bein am Strand - sehr lange, sehr weite Surfshorts gelten als Standard und derzeit nicht besonders trendig. Junge Frauen dagegen entdecken die Surfshorts dagegen gerade erst für sich. Nicht jede hat Model-Maße, und mit einer Kombination aus „Neckholder”-Oberteil und Surfshorts, die auf der Mitte Oberschenkel enden, lassen sich kritische Zonen geschickt kaschieren.