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Mülheim/Ruhr: Entwichene Kobra wird jetzt mit Wärme und feuchten Tüchern gejagt

Mülheim/Ruhr : Entwichene Kobra wird jetzt mit Wärme und feuchten Tüchern gejagt

Die vor zwei Wochen in einem Mehrfamilienhaus in Mülheim/Ruhr entwichenen, rund 30 Zentimeter lange und fingerdicke Kobra soll mit einer neuen Methode aus ihrem Versteck gelockt werden, wie Stadtsprecher Volker Wiebels am Donnerstag sagte.

Dazu wird das derzeit ungenutzte Haus auf eine Temperatur von rund 26 Grad aufgeheizt. Gleichzeitig werden in allen Zimmern an verschiedenen Stellen feuchte Tücher deponiert. „Experten haben uns gesagt, dass sich Kobras in diesem feuchten, warmen Milieu besonders wohl fühlen. Wir hoffen, dass sich die Schlange in einem dieser Tücher einnistet und so gefangen werden kann”, erklärte Wiebels weiter. Falls auch diese Methode nach einigen Tagen erfolglos bleibt, soll das Tier mit Futterködern gelockt werden.

Nachdem die hochgiftige Monokelkobra ihrem 19-jährigen Besitzer entwischt war, wurde die Wohnung des jungen Mannes komplett auseinandergenommen und auch die anderen Wohnungen des Hauses intensiv durchsucht. Als das Tier dennoch unauffindbar blieb, beschloss der Einsatzstab der Stadt, das Wohnhaus für rund zwei Monate zu versiegeln und die Bewohner anderweitig unterzubringen. In dieser Zeit sollte die Schlange eigentlich verhungern.

Nach weiterer Rücksprache mit Schlangenexperten sei man nun von dieser Strategie wieder abgerückt, erläuterte Wiebels: „Uns ist gesagt worden, dass eine Kobra unter günstigen Umständen auch ein halbes Jahr ohne Nahrung auskommen kann.” Auch habe man erfahren, dass gerade junge Kobras besonders gefährlich seien. Deshalb setze man alles daran, das Tier zu finden. Wiebels sprach von „einem bundesweit einmaligen Fall”.