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München: Eine runde Party zur Europameisterschaft

München : Eine runde Party zur Europameisterschaft

Fußballfans fiebern der Europameisterschaft mit jedem Tag ein bisschen mehr entgegen. Karten für die Spiele in der Schweiz und in Österreich sind rar, und vielen bleibt nichts anderes übrig, als vor der heimischen Flimmerkiste mit zu zittern.

Die ideale Gelegenheit, um Freunde und Familie mit einer perfekt organisierten Fußballparty zu überraschen. „Ein spannendes Fußballspiel sollte man unbedingt in geselliger Runde anschauen. So lässt es sich besser feiern, und im Fall einer Niederlage tut es ohnehin gut, sein Leid mit anderen zu teilen”, weiß Michael Weber, ehrenamtlicher Regionalbetreuer beim Fanclub Nationalmannschaft des Deutschen Fußballbundes.

Das richtige Rezept für einen geselligen Fußballabend kennt der Münchner Journalist Günter Keil: „Sechs Personen sollte man mindestens einladen, und zwar nicht nur Männer, sondern auch Frauen und Kinder. Und zu eingefleischten Fußballfans sollten sich auch einige Amateure gesellen. Diese bunte Mischung trägt zur lockeren Stimmung bei”, sagt der Autor des Ratgebers „Fußballparty”. Auch Fans der gegnerischen Mannschaft machen den privaten Fußballabend spannender - natürlich nur, wenn gegenseitige Feindseligkeiten sich in Grenzen halten.

Schon die Einladung sollte das Motto der Feier deutlich machen. „Eine witzige Variante ist, den Einladungstext auf Bälle oder Bierdosen zu schreiben und diese dann an die Gäste verteilen. Man kann aber auch selbst gestaltete Eintrittskarten verteilen, auf denen als Austragungsort die eigene Wohnung angegeben ist”, sagt Keil.

Als Feierort ist in der Sommersaison der Garten sehr beliebt. „Für eine Beamerprojektion ist es dort meistens zu hell. Aber man kann auch einfach den Fernseher unter freiem Himmel aufbauen”, sagt Günter Keil. Eine gemütliche Fußball-Lounge auf dem Rasen zaubere man dann mit Bierbänken, Kissen, Luftmatratzen und Isomatten. „Allerdings muss man bei einer Garten-Fußballparty immer damit rechnen, dass einem das Wetter einen gehörigen Strich durch die Festplanung macht”, sagt Keil. Ideal sei daher eine Kombination verschiedener Veranstaltungsflächen. „Der Fernseher oder die Leinwand wird im Wohnzimmer aufgebaut, auf der Terrasse steht unter einem Pavillon das Büffet, und im Garten ist Platz fürs Torwandschießen während der Halbzeitpause”, schlägt der Autor vor. Wer keinen Garten oder Balkon besitze, könne aber durchaus auch im Wohnzimmer für Feierlaune sorgen.

Um die Gäste schon bei der Ankunft in Meisterschaftsstimmung zu bringen, sollte man Wohnung und Garten fußballmäßig schmücken. „Mit der richtigen Dekoration kann man für ein bisschen Stadionatmosphäre sorgen. Schon die Eingangstür könnte das Schild Paul Müller Stadion zieren, das Badezimmer wird zum Sanitätsraum und die Küche zur Mannschaftskantine”, schlägt Keil vor. Alte Fußbälle, gebrauchte Torwarthandschuhe, zerfledderte Fußballzeitschriften, Retro-Trikots oder ein altes Tornetz in Regalen und an den Wänden wecken außerdem Erinnerungen an eigene Fußball-Erlebnisse. Wer solche Andenken nicht ohnehin auf dem Speicher hat, wird bei Flohmärkten fündig oder kann beim ortsansässigen Fußballverein um Leihgaben bitten. „Man kann aber auch auf der Einladung vermerken, dass jeder Gast etwas aus seinem privaten Fußball-Fundus mitbringen soll. Dadurch entsteht eine witzige Sammlung”, sagt Keil.

Für Michael Weber gehört zur Fußball-Deko in EM-Zeiten auch etwas internationales Flair: „Ausschließlich die eigenen Landesfarben im Raum zu verteilen, fände ich zu einseitig. Man sollte den Gruppengegnern und den anderen Meisterschaftsteilnehmern Respekt zollen, indem man auch ihre Flaggen aufhängt”, sagt er. Für Fußballfans, die vor aufwendigen Veränderungen nicht zurückschrecken, hat Weber noch einen extravaganten Tipp: „Mit Kunstrasen aus dem Baumarkt kann man sein Fernsehzimmer während der Meisterschaft in ein Spielfeld verwandeln. So fühlt man sich, als säße man mitten auf dem Platz!”

Um das Stadion-Feeling komplett zu machen, kann man außerdem ein hauseigenes „Wettbüro” einrichten, in dem man auf den Ausgang der Partie tippen kann. „Das ist allerdings nur dann spannend, wenn man ein Spiel von zwei ausländischen Teams anschaut. Bei einem Match der deutschen Nationalelf tippen sonst ohnehin die meisten Gäste auf Deutschland”, gibt Weber zu bedenken.

Auch beim Menü kann man das sportliche Motto des Abends einfließen lassen. „Das Büffet könnte zum Beispiel ausschließlich aus Lebensmitteln in Ballform bestehen. Alles, was kugelig ist, eignet sich dafür”, sagt Günter Keil. Andere Varianten fürs EM-Büffet sind Speisen in den Landesfarben der antretenden Teams oder Gerichte aus den Herkunftsländern der Spieler.

Deko und Büffet mögen noch so ausgefallen sein - der schlimmste Stimmungsdämpfer bei einem „Private-EM-Viewing” ist ein technischer Defekt am Fernseher. „Ein Bildausfall wäre die Katastrophe. Man sollte deshalb zur Sicherheit am besten ein zweites Fernsehgerät bereitstellen, um so eine Störung schnellstmöglich umgehen zu können”, rät Michael Weber.