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Oberhausen: Backstreet Boys wieder da: Start der Deutschland-Tour

Oberhausen : Backstreet Boys wieder da: Start der Deutschland-Tour

Nur sieben Kuscheltiere fliegen auf die Bühne, wo früher mehrere tausend lagen. Die Fans der Backstreet Boys sind erwachsen geworden und auch Howie Dorough, Brian Littrell, AJ McLean und Nick Carter sind für die Bezeichnung Boygroup, unter der sie in den 90ern berühmt wurden, inzwischen ein bisschen zu alt.

Nesthäkchen Nick wird im kommenden Jahr 30. Beim Auftakt ihrer Deutschland-Tour am Montag in Oberhausen war es dann aber doch ein bisschen so, als sei die Zeit stehen geblieben.

„Everybody Backstreets Back” tönt aus den Boxen und das überwiegend weibliche Publikum kreischt und singt jede Zeile mit. Noch größer wird die Begeisterung bei „Weve got it goin on”. Der Song war die erste Single der damals noch fünf Backstreet Boys, das Publikum ist entsprechend textsicher. Seit dem Ausstieg von Kevin Richardson im Jahr 2006 gibt es nur noch vier Bandmitglieder.

Es folgen weitere Klassiker wie „Quit playin games”, „As long as you love me” und „Ill never break your heart”. Dazwischen gibt es in der rund anderthalb Stunden langen Show auch ab und zu Titel des neuen Albums „This is us”. Damit die vier zwischendurch Zeit haben, ihre vom Tanzen durchgeschwitzten Outfits zu wechseln, zeigt eine Leinwand Filmausschnitte mit den Backstreet Boys in verschiedenen Rollen: McLean übernimmt dabei Brad Pitts Part in Fight Club, Nick Carter den von Keanu Reeves in Matrix.

„Wir wollen wieder gute Dance-Musik machen - so wie in den 90ern”, sagt Nick Carter im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Nach zwei Alben mit Rock-Einflüssen habe die Band sich wieder besonnen und sei zu dem zurückgekehrt, was sie am besten könne. Das neue Album folgt eher dem Stil einer Lady Gaga. „Incomplete” vom Album „Never Gone” (2005) spielten die Backstreet Boys dann in Oberhausen aber trotzdem.

Seit nunmehr 16 Jahren stehen die Amerikaner zusammen auf der Bühne. Und wenn es nach ihnen geht, soll diese Tour noch lange nicht die letzte sein. „Wir Backstreet Boys haben immer gedacht, es kommt nicht infrage, mit der Musik aufzuhören. Wir sind wie Bon Jovi”, sagt Carter. „Es gibt viele Musiker, die einfach verschwinden. Sie sind einfach weg für zehn Jahre oder so und tauchen dann in einer Comeback-Show wieder auf. Und tatsächlich erinnern sich an die meisten Boygroups, die in den 90ern überall aus dem Boden gestampft wurden, heute nur noch deren allergrößte Fans. Caught in the Act, Bed and Breakfast oder Worlds Apart sind Geschichte, die Backstreet Boys gibt es immer noch.”

„Es war immer irgendetwas da, was uns zusammengehalten hat”, erklärt Dorough. „Wir reden viel miteinander und das hilft.” Dabei habe es auch schwere Zeiten gegeben und auch die Überlegung, aufzuhören. Aber sie sind - von einer längeren Pause zwischen 2000 und 2005 abgesehen - zusammengeblieben. „Auf der Bühne zu stehen, hält uns fit und in Form”, sagt Carter.

Tourdaten: 18.11. München, 22.11. Frankfurt/Main, 23.11. Berlin, 29.11. Bamberg