Die 15 Jahre nach dem Versailler Vertrag
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Die 15 Jahre nach dem Versailler Vertrag
1920
Der Versailler Vertrag tritt in Kraft. In Schleswig, West- und Ostpreußen werden begrenzte Volksabstimmungen durchgeführt. Der nördliche Bereich Nordschleswigs kommt zu Dänemark, der südliche und die preußischen Gebiete um Marienwerder und Allenstein bleiben deutsch.
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Die 15 Jahre nach dem Versailler Vertrag
1921
Im Frühjahr legt die Reparationskommission eine Gesamtsumme von 132 Milliarden Goldmark fest. Jährlich sollen zwei Milliarden transferiert werden, außerdem der Gegenwert von 26 Prozent der deutschen Exporte. Oberschlesien wird nach einem Referendum geteilt: Der Osten kommt zu Polen, der Westen gehört weiter zu Deutschland.
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Die 15 Jahre nach dem Versailler Vertrag
1922
Nach Zahlung der ersten Milliarde ersucht Deutschland die Siegermächte im Sommer um eine Aussetzung der bis zum Dezember fälligen Restzahlungen, im Herbst fordert es überdies eine Befreiung von sämtlichen Reparationsverpflichtungen für einen Zeitraum von bis zu vier Jahren.
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Die 15 Jahre nach dem Versailler Vertrag
1923
Frankreich nimmt die zunehmende Zahlungsunwilligkeit zum Anlass, das Ruhrgebiet zu besetzen, woraufhin die deutsche Regierung zum passiven Widerstand aufruft. Dieser ruiniert die aufgrund der inflationären Kriegsfinanzierung ohnehin schon stark angeschlagene Währung vollends, so dass ein Brot zum Beispiel schließlich einen dreistelligen Milliardenbetrag kostet. Der Abbruch des „Ruhrkampfes“ im September ermöglicht die Sanierung der Mark und eine Neuregelung der Reparationsfrage.
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Die 15 Jahre nach dem Versailler Vertrag
1924
Nach amerikanischem Druck akzeptiert Frankreich den sogenannten Dawes-Plan. Die Festlegung auf einen Reparations-Gesamtbetrag wird aufgehoben. Bis 1928 sind Jahresraten von einer Milliarde Mark zu zahlen, danach 2,5 Milliarden.
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Die 15 Jahre nach dem Versailler Vertrag
1925
Die Besetzung des Ruhrgebiets geht zu Ende, die Räumung der Kölner Besatzungszone beginnt.
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Die 15 Jahre nach dem Versailler Vertrag
1929
Die Besatzungstruppen räumen die Koblenzer Zone, zu der auch die Region um Aachen gehört.
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Die 15 Jahre nach dem Versailler Vertrag
1930
Durch den „Young-Plan“ wird die Reparationsfrage erneut neu geregelt. Als Gesamtbetrag werden nun 112 Milliarden festgelegt, als Annuität rund 2 Milliarden. Bis 1932 reduziert sich die deutsche Zahlungsverpflichtung im Vergleich zum „Dawes-Plan“ um rund 1,7 Milliarden. Mit der um fünf Jahre vorgezogenen Räumung der Mainzer Zone endet die Besetzung des Rheinlands.
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Die 15 Jahre nach dem Versailler Vertrag
1931
Ein vom amerikanischen Präsidenten Herbert C. Hoover vermitteltes Moratorium stoppt sämtliche Reparationszahlungen für die Dauer eines Jahres.
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Die 15 Jahre nach dem Versailler Vertrag
1932
Bei einer Konferenz in Lausanne wird das Ende der Reparationen vereinbart; Deutschland verpflichtet sich zu einer Abschlusszahlung von drei Milliarden Mark.
Die bis dahin erbrachten Leistungen belaufen sich nach alliierten Berechnungen auf 21,8 Milliarden, nach deutschen auf 67,7 Milliarden; wegen der extrem unterschiedlichen Bewertung von Sachlieferungen ist keine präzise Angabe möglich. In bar sind 13,3 Milliarden gezahlt worden.
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Die 15 Jahre nach dem Versailler Vertrag
1935
Nach einer Volksabstimmung wird das Saargebiet wieder mit Deutschland vereinigt.
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