Große Übersicht : Alle Ordensritter seit 1950
Interaktiv Aachen Alljährlich wird der Orden wider den tierischen Ernst in Aachen an Persönlichkeiten verliehen, „die Individualität, Beliebtheit und Mutterwitz in sich vereinen, vor allem aber Humor und Menschlichkeit im Amt bewiesen haben“. Wir zeigen alle Ordensträger und erklären, welche Rolle Erbsensuppe spielte.
Unter den vom Aachener Karnevalsverein (AKV) Ausgezeichneten sind vor allem Politiker, Diplomaten oder Juristen. Die Geehrten werden auf Lebenszeit Ordensritter des Ordens wider den tierischen Ernst.
Erster Ordensträger war 1950 der für Aachen zuständige britische Militärstaatsanwalt James Arthur Dugdale, der einen deutschen Häftling entließ – und zwar zwei Tage vorab, damit er beim Karneval mitfeiern konnte.
Und die erwähnte Erbsensuppe? 1952 erhielt Jules von Jouanne den Orden. Der schleswig-holsteinische Regierungsrat hatte bei einem Treffen der Länderfinanzminister in Mölln das geplante Festessen abgesagt. Stattdessen gab es für die hohen Herrschaften nur einfache Erbsensuppe – Schleswig-Holstein sei schließlich ein armes Land. Die Aachener Karnevalisten waren begeistert, die Idee für eine regelmäßige Auszeichnung geboren.
Seitdem wird der Orden jährlich „wider den tierischen Ernst“ an Menschen verliehen, „die mit Menschlichkeit und Humor im Amt den Kampf gegen die seelenlose Bürokratie und das Wiehern des Amtsschimmels“ aufgenommen hätten. Das waren Politiker wie Konrad Adenauer (1959) und Helmut Schmidt (1972), Kirchenmänner wie der Mainzer Bischof Karl Kardinal Lehmann (2005) und Schauspieler wie Mario Adorf (2009) und Ottfried Fische (2012). Im Jahr 2020 ging der Orden an NRW-Ministerpräsident Armin Laschet.
Iris Berben sollte als nächste in den Aachener Narrenkäfig klettern. Die Verleihung wurde jedoch wegen der Coronavirus-Pandemie auf den 12. Februar 2022 verschoben. Damit gibt es im Jahr 2021 keinen Preisträger.