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Junger Bürgermeister: „Zu viel Erfahrung ist dabei eher hinderlich“

Junger Bürgermeister : „Zu viel Erfahrung ist dabei eher hinderlich“

Eine Wahl wie die des erst 31 Jahre alten Felix Heinrichs (SPD) zum Oberbürgermeister von Mönchengladbach hält sein Monheimer Amtskollege Daniel Zimmermann – ebenfalls sehr jung ins Amt gekommen – für eine gute Sache.

„Die Welt verändert sich heutzutage schneller denn je. Und jüngeren Menschen fällt es tendenziell leichter, diese Veränderung als Chance zu begreifen“, sagte Zimmermann am Montag der Deutschen Presse-Agentur. „Zu viel Erfahrung ist dabei eher hinderlich.“

Felix Heinrichs (SPD) war am Sonntag in Mönchengladbach zum jüngsten Oberbürgermeister in NRW gewählt worden. Zimmermann hatte ein ähnliches Erlebnis. 2009 wurde er mit 27 Jahren Bürgermeister von Monheim am Rhein. Am Sonntag bestätigten ihn die Wähler im Amt – er geht nun in seine dritte Amtszeit. Politisch stützt sich Zimmermann auf die von ihm als Schüler mitgegründete Partei Peto.

Zimmermann empfahl Heinrichs, nun seinen Überzeugungen zu folgen. „Den erforderlichen Respekt wird ihm in der Anfangszeit das Amt verschaffen, in das er gewählt wurde. Darauf aufbauend kann er sich in der folgenden Zeit weiteren Respekt erarbeiten.“

Zimmermann ermutigte weitere junge Leute, sich in kommunale Spitzenämter wählen zu lassen. „Die Gesellschaft ist heute vielfältiger als noch vor 20, 30 Jahren. Das heißt, dass wir nicht nur mehr junge Menschen in kommunalen Führungspositionen brauchen, sondern auch mehr Frauen und mehr Menschen mit Migrationsgeschichte“, erklärte er. Die Kommunalwahlen 2020 seien dabei zwar ein Schritt in die richtige Richtung gewesen. „In der Mehrzahl werden die Kommunen aber immer noch von älteren, weißen Männern geleitet“, sagte Zimmermann. „Das muss sich ändern.“

(dpa)